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Stadtgeschichte Das sind die Reste der Pekol-Sammlung

Oldenburg - Die letzte Frist für den Verein für Verkehrsgeschichte ist abgelaufen: Ende vergangener Woche hätten alle historischen Busse aus der ehemaligen Pekol-Halle an der Alexanderstraße geräumt sein müssen. Dies ist aber nicht geschehen, wie Verantwortliche der Supermarktkette Aktiv & Irma am Donnerstag bei einem Ortstermin feststellten.

In der zum Teil stark vermüllten Halle stehen noch fünf Fahrzeuge. Was damit geschieht, steht für Jochen Rehling, Projektentwickler bei Aktiv & Irma, außer Frage: „Wir informieren den Gerichtsvollzieher über die Situation und danach wird ein Versteigerungstermin angesetzt.“

Streit verzögert Neubau

Der Erlös aus der Versteigerung käme dem Verein zugute. Jegliche Einnahmen kann der Verein brauchen. Denn Aktiv & Irma hat ein Schadenersatzverfahren angestrengt. Weil sich der Bau des Einzelhandelszentrums wegen des Hallenstreits um etliche Monate verzögerte, entstand der Supermarktkette nach Angaben von Geschäftsführer Lars Frerichs ein Schaden von mehr als einer Million Euro. Das Geld möchte das Unternehmen vom Verein haben.

Wie berichtet, stand die 4000 Quadratmeter große Pekol-Halle vor der Zwangsräumung. Nach jahrelangem Streit mit der Firma Aktiv & Irma als Grundstückseigentümer war dem Verein für Verkehrsgeschichte im Februar eine Räumungsfrist gesetzt worden. Diese Frist ließ der Verein verstreichen. Anfang September setzte der Gerichtsvollzieher eine letzte Frist von vier Wochen.

Abstellfläche angeboten

Nach der damaligen Berichterstattung in der NWZ  meldete sich der Unternehmer Klaus A. Zugermeier, um eine Abstellmöglichkeit für die Busse anzubieten. Auf dem vorgesehenen Grundstück an der Holler Landstraße hätten die Fahrzeuge im Freien gestanden, deshalb sei der Plan nicht weiter verfolgt worden, so Zugermeier .


Derzeit stehen in der Halle noch vier bis zu 60 Jahre alte Pekol-Busse und ein noch älteres Feuerwehrauto. Die nicht restaurierten und teils stark verrosteten Fahrzeuge will Hans-Joachim Luckau, Vorsitzender des Vereins für Verkehrsgeschichte, dem Ausstellungsprojekt „Mobile Welten“ in Hannover als Leihgaben zur Verfügung stellen. Einige Busse seien bereits vor Wochen nach Hannover gebracht worden.

„Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass auch die restlichen Busse abgeholt werden. Es handelt sich hier um Kulturdenkmäler“, sagte Luckau, der sich am Donnerstag – ohne Genehmigung – in der Halle aufhielt, um aufzuräumen. Von dem Müll (u.a. Tische, Stühle, Schränke und Teppiche) im Gebäude will er noch einiges wegräumen – aber nicht alles. Luckau: „Viele Sachen gehören mir gar nicht, die waren schon vorher da.“

Nach der endgültigen Räumung soll die Halle abgerissen und die Fläche neu bebaut werden. Darüber will Aktiv & Irma in nächster Zeit mit der Stadt sprechen.

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