Emlichheim Als Reaktion auf das Leck in einer Bohrstelle in Emlichheim (Grafschaft Bentheim) hat das Wirtschaftsministerium die kurzfristige Überprüfung aller Einpressbohrungen in Niedersachsen angeordnet. Bis zum 5. August müssten alle Erdöl- und Erdgasproduzenten Informationen zu ihren Anlagen liefern, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Das Ministerium erwarte Rückmeldungen zu verwendeten Werkstoffen für Bohrrohre, bisherigen und zukünftigen Überwachungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Korrosionsverhinderung in Einpressbohrungen.
Auf einem Erdölfeld in Emlichheim war jahrelang giftiges Lagerstättenwasser in den Boden geflossen. Zwischen den Jahren 2014 und 2018 entwichen an der Bohrstelle EM 132 etwa 140 000 bis 220 000 Kubikmeter Lagerstättenwasser in den Untergrund, weil die Ummantelung des Bohrlochs verrostet war. Die Erdölförderregion steht bundesweit auf Platz drei in Deutschland – nach Mittelplate/Dieksand und Feld Rühle im Emsland.
In Niedersachsen gibt es laut Ministerium rund 220 aktive Einpressbohrungen. Der Landesbergbaubehörde seien aber keine weitere Austritte von Lagerstättenwasser bekannt. Über Einpressbohrungen wird das giftige Wasser aus den Öl- und Erdgas-Lagerstätten zurück zum Ursprungsort gebracht. In Emlichheim hat das Lagerstättenwasser das Grundwasser erreicht, aus dem aber kein Trinkwasser gewonnen wird.
„Sobald Klarheit über das Ausmaß besteht, erwarten wir von Wintershall Dea die umgehende Vorlage eines Sanierungskonzepts“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU).