Oldenburg - Im Bahnhof rollt der Zugverkehr wieder planmäßig. Fünf Tage nach dem Zugunfall wurde am Freitagabend auch der Fernverkehr wieder aufgenommen. Der erste IC-Zug aus Leipzig erreichte Oldenburg pünktlich um 18.22 Uhr.

In den vergangenen Tagen hatte die Bahn die Schäden an der Oberleitungsanlage und an einer Weiche repariert. Arbeiter mussten ein neues Fundament erstellen und einen neuen Oberleitungsmast setzen. Allein die Kosten der Reparatur schätzt die Bahn auf eine hohe sechsstellige Euro-Summe. Somit dürfte der finanzielle Gesamtschaden des Zugunfalls deutlich im Millionenbereich liegen. Denn mehrere 100 000 Euro kostet auch die Reparatur des entgleisten Dieselzugs der Nordwestbahn.

Eine umgestellte Weiche hatte den Zug – wie berichtet – am Sonntag zum Entgleisen gebracht. Wie es dazu kommen konnte, ist noch nicht geklärt. Thomas Webel, Ermittlungsleiter der Bundespolizei, will eigenen Angaben zufolge seine Ermittlungsergebnisse im Dezember vorlegen.

Bahnreisende kritisierten unterdessen das Notfallmanagement der Bahn. „In den frühen Morgenstunden habe ich niemanden von der Bahn im Bahnhof gesehen, der über Verspätungen oder Zugausfälle informierte“, klagt Ralf Mende. An diesem Freitag um 5.47 Uhr sei der Regionalexpress nach Bremen von Gleis 1 und nicht wie angekündigt von Gleis 3 gefahren. Etwa 30 Reisende verpassten den Zug. Die Änderung sei nicht per Durchsage mitgeteilt worden. „Dafür können wir uns nur entschuldigen“, sagte eine Bahnsprecherin. Wegen der Arbeiten habe es eine Gleisänderung gegeben. Durchsagen erfolgten aus personellen Gründen erst ab 6 Uhr.

Probleme gab es am Freitag auch am ZOB. Dort stand z.B. um 12.35 Uhr nur ein Bus bereit, um die vielen Pendler und Wochenendreisenden zum Bahnhof in Sandkrug zu transportieren, wo die Nordwest-Bahn um 13.37 Uhr Richtung Osnabrück abfuhr. Reisende mit Koffern aber auch Kinderwagen blieben zurück, einige mussten den Bus wieder verlassen.

Thomas Husmann
Thomas Husmann Redaktion Oldenburg