Bonn/Oldenburg/Leer - Im hart umkämpften Fernbusmarkt wollen zwei Branchengrößen kooperieren, um im Wettbewerb besser bestehen zu können. Postbus, der Fernbusanbieter der Deutschen Post, und die Deutsche Touring, Betreiberin des internationalen Fernbusnetzwerks Eurolines, wollen ab 18. Mai auf europäischen Langstrecken zusammenarbeiten, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.
„Wir verknüpfen unsere Streckennetze“, sagte Deutsche-Touring-Geschäftsführer Frank Zehle der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Postbus-Kunden können 16 zusätzliche europäische Ziele erreichen, für Eurolines-Kunden entstehen mehr als 200 neue Verbindungen.“
Die beiden Anbieter hoffen mit der Kooperation in eine Lücke zu stoßen. Denn bisher fristen die internationalen Langstrecken noch eher ein Nischendasein, da sie komplexer zu organisieren sind.
„Der Fahrgast hört nicht auf, sich für Fernbusse zu interessieren, wenn er an eine Grenze kommt“, sagte Joachim Wessels, Geschäftsführer von Deutsche Post Mobility. Zumeist würden die internationalen Touren über Nacht angeboten. „Viele Nachtzüge gibt es nicht mehr, da stoßen wir in eine Lücke“, so Wessels.
Eurolines ist auch bislang schon in der Region aktiv. Von Oldenburg aus werden u.a. mehrere Ziele in Polen angesteuert. Aber auch nach Skandinavien, die Niederlande und Großbritannien gibt es Verbindungen. Auch von Leer aus bedient Eurolines einige Strecken, etwa gen Osteuropa.
Postbus kündigte zudem an, neben der Kooperation mit Eurolines ab 11. Juni auch Oldenburg direkt mit ins Streckennetz aufnehmen zu wollen. Aufgeführt sind insgesamt neun Verbindungen (u.a. Hamburg, Berlin, Dresden, Amsterdam, Kopenhagen), wobei einige Ziele direkt und andere in Kooperation mit Eurolines angesteuert werden sollen, wie eine Sprecherin erläuterte.