Ganderkesee - Es war das Ursprungsprojekt der Schülerfirma „Pupils GmBh“ und zugleich deren Namensgeber: GmBh steht nämlich nicht für „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, sondern für „Ghana mit Bäumen helfen“ – genau das macht die Schülerfirma des Förderzentrums Ganderkesee, seit sie sich vor bald 20 Jahren gründete.
Was seitdem mit ihrer Hilfe umgesetzt wurde, erfuhren die derzeitigen Schülerinnen und Schüler am Donnerstagvormittag von Dr. Sam Essiamah: Der Forstwissenschaftler, geboren vor fast 74 Jahren in Ghana und seit seinem Studium an der Universität Göttingen in Südniedersachsen zuhause, vertritt den Verein „Schulwälder für Südafrika“ und war jetzt zum wiederholten Male zu Gast in der Förderschule am Habbrügger Weg, um sich für die langjährige Unterstützung zu bedanken und von den Fortschritten des Projekts zu erzählen.
Beim Osterbasar im Förderzentrum am Habbrügger Weg am 4. und 5. April (jeweils 9.15 bis 11.30 Uhr) verkauft die Schülerfirma „Pupils GmBh“ selbst gefertigte Produkte sowie Schmuck zugunsten des Vereins „Schulwälder für Westafrika“. Auch Solarlampen aus dem Hilfsprojekt können für 35 Euro erworben werden. Jeweils 5 Euro kommen dem Projekt zugute
Mehr als 10 000 Bäume jährlich werden mit Hilfe des Vereins allein in Ghana von Schulkindern gepflanzt. Dies ist zwar nur ein kleiner Beitrag, gemessen an der großflächigen Vernichtung des afrikanischen Regenwaldes und dessen Umwandlung in landwirtschaftliche Monokulturen. Aber jeder neu gepflanzte Baum, so Essiamah, trage dazu bei, Erosion zu verringern und Schatten zu spenden. Zudem soll mit dem Projekt bei afrikanischen Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung von Bäumen und Wäldern geweckt werden.
Die Schülerfirma am Habbrügger Weg spendet regelmäßig Erlöse aus dem Verkauf ihrer Produkte, die in der Holz-/Metall- und der Kreativwerkstatt entstehen, an den Verein „Schulwälder für Westafrika“. An der Partnerschule in Bisease sei mittlerweile ein richtig großer Schulwald erwachsen, weiß Lars Norrenbrock, der die Schülerfirma betreut.
Am Donnerstag überreichte Schülersprecher Jooris Meyer einen weiteren Scheck über 300 Euro an Sam Essiamah. Dieses Geld soll speziell für die Anschaffung von Solarlampen verwendet werden. Diese dienen als Motivationshilfe für afrikanische Kinder: Wer mindestens sechs Bäume pflanzt und diese ein halbes Jahr lang pflegt, erhält eine solche Lampe, die sowohl als Taschenlampe für den Schulweg als auch zur Beleuchtung des Hauses verwendet werden kann.
Aber nicht nur die Schüler in Afrika profitieren von dem Projekt: Durch die Mitarbeit in der Schülerfirma würden für die Förderschüler „ökonomische, ökologische und soziale Aspekte durch den Ernsthaftcharakter der Arbeit erfahrbar“, hob Lars Norrenbrock hervor. Und das Wissen um die Nöte ihrer Altersgenossen in Afrika wird ihnen nebenbei auch noch vermittelt.