Oldenburg - Über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Die einen mögen’s so, die anderen anders. Das dritte Oldenburger Kochfestival kann sich in der Bilanz sehen lassen: Tausende kamen an den fünf Tagen auf den Schlossplatz, der nicht nur der hochsommerlichen Temperaturen wegen als Piazza unter weißem Segeldach eine charmante Atmosphäre bot, die einer Großstadt gut steht. „Oldenburg-kocht-Erfinder“ Helmut Jordan jedenfalls ist zufrieden. „Ein tolles Fest“, sagt er mit Blick auf die vergangenen fünf Tage. „Das Wetter hat mitgespielt, und auch die Ferien waren kein Thema.“
Das Kochfestival mit den 14 Restaurants bot für verschiedene Geschmäcker etwas, nicht nur für jene, die als Gourmets Speisekarten lesen, als handelte es sich um Weltanschauungen. Und: Niemand musste etwas essen, wer wollte, konnte auch einfach nur bei dem amüsanten Piratenkoch Stefan Marquard in den Topf schauen und seinem leutseligen Küchengeplauder lauschen. Oder etwa beim Wettbewerb um den Titel „Koch des Jahres“ auf dem Bildschirm verfolgen, wie auf höchstem Niveau gekocht wurde und dass auch Spitzenköche mal mit dem Messer abrutschen.
„Oldenburg kocht“, so sagt Helmut Jordan, „ist eine gute Chance für die Restaurants und Köche, sich darzustellen.“ Das Prinzip der feinen Küche zu kleinen Preisen habe sich bewährt. Denn natürlich wurde bei „Oldenburg kocht“ auch richtig gut gegessen: vom tomatisierten Fonds mit Edelfischen bis hin zu Pappardelle mit Artischocken.
In den Augen von Jordan liegt der Erfolg von „Oldenburg kocht“ auch darin, spontan nach Gusto zu entscheiden, hier und dort eine Kleinigkeit zu probieren. „Sie müssen nicht reservieren und nicht planen.“
Jordan wünscht sich, dass es ein viertes Kochfestival in 2014 geben wird. Und nach dem Erfolg in diesem Jahr ist er nun auch zuversichtlich, dass die heimische Wirtschaft das als Sponsor unterstützt. Ohne ginge es eben nicht, sagt er mit Blick auf die Finanzen. Die Gastronomen zahlen 3000 Euro Standmiete und eine Geschirrpauschale von 750 Euro. Manche meinen, an den zum Teil aufwendigen Speisen verdienten die Restaurants kaum, eher an Getränken.
Auch Stadtfest-Organisator Reinke Haar, der Jordan erstmals logistisch unterstützte, sagt: „Ein tolles Festival, aber schwer zu finanzieren.“ Mindestens haben Jordan und Haar entdeckt, dass sie gut zusammenarbeiten können. Jetzt wollen sie gemeinsam überlegen, wie’s weitergehen kann.