Hannover/Oldenburger Land - Von Hamburg nach München in 45 Minuten – mit 1200 Kilometern pro Stunde und noch dazu umweltfreundlich. Möglich soll dies eine Kapsel für Überschall-Reisen machen. Die Entwickler dieses Hyperloop-Projektes präsentieren ihre Turbo-Idee von der schwebenden Fortbewegung durch Vakuum-Röhren derzeit auf der Hannover Messe.

Das Studierendenteam HyperodX stellt in der Landeshauptstadt das Transportmittel der Zukunft vor. Die angehenden Ingenieure, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler haben in dem Gemeinschaftsprojekt eine autonome Kapsel für das Transportsystem Hyperloop entwickelt. Nach dem Konzept des US-Unternehmers Elon Musk sollen die Kapseln magnetisch schwebend und mit Überschallgeschwindigkeit durch eine Röhre sausen, in der ein sehr geringer Luftdruck und damit kaum Luftwiderstand herrscht.

Das Studierendenteam nimmt 2018 schon zum dritten Mal an dem in Los Angeles stattfindenden internationalen Wettbewerb um die schnellste Hyperloop-Transportkapsel teil. 2017 war HyperPodX eins der sechs besten Teams und wurde von dem Unternehmen SpaceX mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Die Norddeutschen stehen nun vor der Aufgabe, die Energieversorgung der Kapsel zu entwickeln und einen Antrieb zu integrieren. „Hier auf der Messer haben wir uns schon viele interessante Anregungen geholt“, sagt Projektleiter Lukas Eschment.

Wenige Meter entfernt stehen die Jungunternehmer von InProSens, die vom Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) der Universität gefördert werden, und stellen ihr Sensorsystem InProLyzer vor. Das Messgerät spürt verschiedenste Spurenstoffe in Flüssigkeiten automatisch auf und analysiert den Gehalt kontinuierlich. Es deckt dabei einen breiten Messbereich von wenigen Milliardstel bis zu einigen Gramm eines Stoffs pro Liter ab und kann zudem mehrere Substanzen parallel detektieren. Da das Sensorsystem mehrere Analysemethoden einsetzt, kann es fast jeden Stoff aufspüren, zum Beispiel Schwermetalle, Medikamente oder Süßstoffe. Das Einsatzgebiet für InProSens sind Produktionsprozesse in unterschiedlichen Branchen. Durch die kontinuierliche Überwachung lassen sich die Prozesse besser steuern und gegebenenfalls optimieren, um Kosten zu sparen.

Um die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen geht es beim Exponat des Oldenburger Informatikinstituts Offis. Der ausgestellte interaktive Roboterarm lässt sich über eine Virtual-Reality-Brille programmieren. Die in der virtuellen Welt ausgeführten Bewegungen des Nutzers werden anschließend automatisch optimiert. Die Offis-Forscher demonstrieren, wie Roboter auch ohne Spezialwissen programmiert und genutzt werden können. Auf diese Weise wollen sie neue Anwendungsgebiete erschließen. Besonders kleine Fertigungsstätten könnten davon profitieren, wenn es einfacher wird, Roboter in Produktionsabläufe zu integrieren und somit erste Schritte hin zu kooperativen Mensch-Maschine-Teams zu beschreiten. Wir stellen den Roboterarm auf die Probe, er soll mit Würfeln das NWZ-Symbol legen. Nachdem er über die Computerbrille und eine Fernbedienung gezeigt bekommen hat, wo welcher der blauen Steinchen am Ende liegen soll, baut er das NWZ-Symbol mühelos nach.


Den Willen zum Grillen hat der Delmenhorster Unternehmer Emilio Reales von der Firma reamotion und lockt mit seinen für die Gastronomie konzipierten Mega-Grills viele interessierte Besucher an. Der Clou: Einer seiner Grills kann sowohl mit Kohle als auch mit Gas betrieben werden, verschont die Grillmeister von Hitze und reinigt sich im Anschluss sogar selbst. „Wer will und über das nötige Geld verfügt, kann die Geräte natürlich auch im privaten Bereich einsetzen“, betont der Geschäftsmann, der nach eigenen Worten schon einige Anfragen zu verzeichnen hat – allerdings aus dem gewerblichen Bereich.

Nicht um Gas oder Kohle, sondern um elektrische Energie und E-Mobilität geht es beim Auricher Anlagenbauer Enercon, der auf der Messe seine starke 350-kW-Schnellladestation präsentiert. „Damit können nicht nur Elektro-Autos, sondern auch E-Nutzfahrzeuge aufgeladen werden“, betont Dr. Ruth Brand-Schock, Leiterin des Berliner Enercon-Büros, während die EWE sich nebenan ebenfalls dem Thema Elektromobilität widmet. Besondere Aufmerksamkeit genießt dabei ein Polizei-Motorrad, das elektrisch angetrieben wird und umweltfreundlich und leise bereits auf der Insel Borkum im Einsatz ist.