Hemmelte - Seit dem Wochenende gibt es in Hemmelte ein neues, zukunftsträchtiges Lebensmittelangebot. In der Bahnhofstraße 2 bietet Familie Clemens Haker in acht großen Automaten unter dem Namen Regiomarkt 24 ein Grundangebot frischer Lebensmittel vom Fleisch bis zum Wein. Der Name Regiomarkt 24 ist dabei durchaus Programm. „Unsere Automaten sind 24 Stunden betriebsbereit und wir vertreiben nur Produkte regionaler Hersteller“, erläutert Clemens Haker. „Für einen Ort in der Größe Hemmeltes ist das ein interessantes Angebot“, findet auch Lastrups 1. allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeister, Josef Pahls.

Bereits in der letzten Woche gingen die beiden ersten Automaten in Betrieb. In einem eigens erstellten Shop werden Kaffee, Eier, Kartoffeln in Zweieinhalb-Kilo-Packungen sowie gekühlte und knackige Äpfel aus dem Alten Land angeboten. Beim Kaffee wurden zwei Varianten ausgewählt, so dass sowohl Kunden, die die stärkere als auch die, die die mildere Variante bevorzugen, zu ihrem Recht kommen.

Jetzt wurden die weiteren sechs Automaten aufgestellt und bestückt. So kann der Kunde in einem eigenen Automaten unter verschiedenen Sorten Käse wählen. Da gibt es Natur-jung, Bockshornklee, Paprika-Chili, Grüner Pfeffer und Pizzakäse. Zwei weitere großräumige Automaten werden mit Fleischprodukten befüllt. „Wir werden hier zunächst Bratwurst, Wiener Würstchen, Pfefferbeißer, Pfeffersäckchen, Leberwurst, Mettwurst, Grützwurst, Krakauer, Kohlpinkel, Bierknacker, Lachssteak, Nackensteak, Bierschinken im Glas, Frikadellen in leckerer Soße, Hühnersuppe, Snirtjebraten, Rouladen, Griebenschmalz und Fleischsalat anbieten. Aber wir können bei Bedarf oder auf Anregung der Kunden die Produktpalette auch ändern“, so Sohn Bernd Haker, der das Befüllen übernommen hat.

„Zwei weitere Automaten sind zum Beispiel mit sechs Weinsorten eines Weinhauses aus Quakenbrück, Honig aus dem Hülsenmoor, Marmelade von einem Frischehof in Varrelbusch, Nudeln, diversen Getränke und Süßigkeiten befüllt. Auch da bieten wir die Wahl zum Beispiel zwischen zwei Biersorten, zwischen Cola, Fanta oder Sprite und verschiedenen Soft-Drinks“, ergänzen die Betreiber des neuen Dorfladens.

„Die Dorfläden oder sogenannte Tante-Emma-Läden verschwinden immer mehr aus unserem dörflichen Erscheinungsbild. Das Warensortiment war schon in früheren Zeiten mehr in die Breite und weniger in die Tiefe orientiert. Seltener wurden nur Lebensmittel, häufiger auch Textilwaren, Werkzeug, Haushalts-, Kurz- und Papierwaren, Zigaretten und Zusatzdienste wie Lotto- oder Wäscheannahme angeboten“, weiß Josef Pahls.


Sobald die allgemeine Motorisierung der dörflichen Bevölkerung die meiste Nachfrage in den nächsten Ort mit Supermärkten und Facheinzelhandel abgezogen hatte, blieben als Kundschaft nur Kinder, Alte und die, denen ein bestimmtes Produkt fehlte, weil plötzlich Besuch kam. Dorfläden konnten nicht mehr rentabel betrieben werden. Die Betriebsnachfolger fehlten. Dies führte Ende des 20. Jahrhunderts zum rapiden Absterben der Dorfläden.