Jever/Wittmund - Eine Aktion ist abgeschlossen: Die in Jever beheimatete „Afrika-Hilfe der Nordsee-Region“ hat dank einer Spende des Wittmunder Vereins „Hands of Fame“ mit Unterstützung der Sparkasse Leer-Wittmund eine Hilfslieferung im Wert von 40 000 Euro nach Togo verschifft. 2. Vorsitzender Gerd Thellmann (Wittmund) und der aus Togo stammende Diplomkaufmann Adeyika Bankoley (Jever) sind überzeugt: „Die Hilfe muss weitergehen. Das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Vor der Hilfslieferung waren die Mitglieder der „Afrikahilfe“ systematisch „Klinken putzen“. Bei Kliniken und Pflegeheimen hatten sie um Spenden nachgefragt. Letztlich kamen 20 Krankenhausbetten, Matratzen, 18 Rollatoren, zwölf Rollstühle und acht Röntgenbild-Lesegeräte zusammen, dazu kartonweise Medikamente, 60 Säcke Krankenhauswäsche sowie 15 Säcke Babywindeln.

Doch mit dem Einsammeln war es nicht getan: „Es fehlte Geld für die Verschiffung. Außerdem sollten wir Zoll bezahlen“, berichtet Thellmann. Also wurde Kontakt mit dem Botschafter Togos in Berlin, Kwami Christophe Dikenon, aufgenommen, der das Zollproblem löste. Die Hilfsgüter mussten zwischengelagert werden – die Bundeswehr half. „Hands of Fame“ übernahm die Kosten für die Fracht.

Adeyika Bankoley, der seit 1992 in Deutschland lebt, begleitete den Transport; das Schiff war bis Lomé vier Wochen unterwegs. Von dort ging es per Lkw 150 Kilometer bis zum Krankenhaus Adeta. Dort erregte die Hilfslieferung großes Aufsehen: „Wir wurden offiziell von Vertretern der Regierung begrüßt und die Übergabe wurde im Staatsfernsehen übertragen.“ Ein Teil der Hilfslieferung, Medikamente und Krankenhauswäsche, gingen an die Krankenstation „Maria Auxiliadora“ in Lomé und an die Krankenstation in Hangoumé, rund 60 Kilometer von Lomé.

Schließlich hatte Adeyika Bankoley noch eine Geldspende der „Afrikahilfe“ für die Einrichtung „NDE“ dabei, die sich um minderjährige Mütter und ihre Kinder kümmert.


Doch die nächsten Aufgaben warten schon: Auch in diesem Jahr sollen medizinische Hilfsgüter und Medikamente gesammelt werden. Bei der 2009 gespendeten Solaranlage mussten zwei Batterien ersetzt werden. Gerd Thellmann: „Alternative Stromversorgung auf Basis solarer Energie ist in Togo enorm wichtig.“ Adeyika Bankoley bestätigt: „Die Arbeit auf der Entbindungsstation wird durch Stromausfälle beeinträchtigt. Hier werden wir dringend um Hilfe gebeten.“

Dazu kommt, dass zwei Dorfschulen, die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, mit Solaranlagen versorgt werden sollen. Gerd Thellmann: „Wir wollen Schülern die Möglichkeit bieten, am Abend zu lernen, und auch Erwachsenen Abendkurse anbieten.“ Kinder müssen in Togo arbeiten und kommen erst abends zum Lernen – ohne Licht geht das nicht.

Vor allem fehlt laut Bankoley Babynahrung. „Viele kleine Kinder in Togo sind unterernährt. Wenn man dort gelebt hat, bekommt man sofort das Gefühl, helfen zu müssen. Ich empfinde das als Pflicht.“