HORUMERSIEL - „Der ,Blanke Hans‘ ist ein gelungenes Kunstwerk, das es verdient, in die Realisierungsphase einzutreten“, warb Wangerlands Bürgermeister Harald Hinrichs für die Aufstellung der Großplastik von Karin Mennen vor dem Haus des Gastes in Horumersiel. Bei einer Zusammenkunft von Befürwortern und Sponsoren des Kunstwerks, darunter Vertreter von Volksbank-Stiftung und LzO, am Mittwoch wünschte er dem Treffen, dass es ansteckend sei für weitere Sponsoren.

Schon seit mehr als 15 Jahren bemüht sich der Seebadeverein Horumersiel, die Skulptur aufzustellen – bisher fand er aber nicht genügend Geldgeber. Über die geschätzten Kosten in Höhe von rund 75 000 Euro plus Mehrwertsteuer informierte Vorsitzender Klaus Frankeser. An die 10 000 Euro hat der Seebadeverein für das Kunstwerk bisher schon gesammelt.

Landrat Sven Ambrosy hob den hohen Stellenwert von Tourismus und Kultur in der Region hervor und wies auf den vor zwei Jahren gegründeten Kulturverbund hin. Die Menschen kämen hierher, weil Friesland etwas zu bieten habe. „Nur unsere norddeutsche Bescheidenheit hindert uns daran, darauf hinzuweisen und die kulturellen Besonderheiten besser zu vermarkten“, sagte Ambrosy und lieferte Früsmer Ortgies, Vorsteher des III. Oldenburgischen Deichbands, damit eine schöne Steilvorlage: „Nach Kunst kommt jetzt Realo: der Deichband hat das Grundstück auf der zweiten Deichlinie für die Skulptur gesponsert.“

Der Bau von Lahnungen oder Schlengen, den die Künstlerin in ihre Skulptur einbezieht, sei für den Deichband eine höchst aufwendige Aufgabe mit jährlichen Kosten von bis zu 300 000 Euro. „Die Auseinandersetzung mit dem Blanken Hans ist eine immerwährende Aufgabe“, sagte Ortgies.

Die Plastik rufe dazu auf, „die Gewalt des Meeres nicht zu unterschätzen, das sensible Verhältnis von Schlenge und Welle, von Wasser und Land, wie es gerade die gefährdete Übergangszone des Wattenmeeres und der Salzwiesen zeigt, nicht zu stören“, führte Professor Dr. Antje Sander, Leiterin des Schlossmuseums Jever, in die Bedeutung des Kunstwerks ein.

Künstlerin Karin Mennen sprach Dank an alle aus, „dass ich diese Arbeit für meinen Heimatort machen kann“. Sie selbst werde einen Teil der Arbeiten beim Gießen der Skulptur übernehmen.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, sah die Skulptur als Vermittlerin von Kunst und Kultur in einer über 1000-jährigen Küstenschutzgeschichte. Er ließ nicht unerwähnt, dass der „Blanke Hans“ im Weltkulturerbe Wattenmeer sein Zuhause habe.