Alexandersfeld - Viele Skater, Scooter und BMX-Fahrer können sich jetzt schon freuen: Die Stadt wird endlich ihrem Wunsch nach einer neuen Halle für Rollsportfahrer erfüllen und die Tennishalle in Alexandersfeld zu einer Rollsporthalle umbauen. Baubeginn wahrscheinlich Anfang 2016.
„Auch meine beiden Söhne freuen sich schon jetzt“, sagte ein Anwohner in der Bürgerversammlung, zu der die Stadtverwaltung am Mittwochabend in die Grundschule Alexandersfeld eingeladen hatte. Nur der Anlieger selbst hielt mit seiner Freude zurück, befürchtet er doch – und viele der über 30 Besucher ebenfalls – eine große Belästigung durch laute Techno-Musik und Rollgeräusche. „Die aufschlagenden Tennisbälle haben wir bisher ertragen, aber Skateboarder machen mehr Krach“, hieß es aus den Reihen der Bürger.
Die Tennishalle und die Tennisaußenanlagen an der Straße Alexanderfeld sind seit Jahren nicht mehr ausgelastet und die Stadt sucht dringend eine Möglichkeit für die Rollsportler, die nur noch bis zum 1. Juli die Halle („Block 14“) auf dem ehemaligen Kasernengelände in Donnerschwee nutzen können. Die Tennishalle soll einer zehnjährigen Nutzung als Rollsporthalle zugeführt werden.
Ein Gutachten von 2013 zeigt, das hier eine große Nachfrage besteht, besonders in der Altersgruppe der Sechs- bis 29-Jährigen aber vor allen Dingen bei den Sechs- bis 19-Jährigen. Sven Jagodzinski und Ulrich Fortmann von der Stadtentwicklung und Bauleitplanung informierten über die Änderung des Bebauungsplanes N-544. Überdies ist angedacht, im Bereich der jetzigen Tennisaußenplätze für zehn Jahre einen Außenbereich für den Rollsport zu entwickeln. Zusätzliche Schallschutz-maßnahmen sind geplant. Die Schallisolierung der Halle wird überprüft.
„Warum geht ihr mit dem ganzen Projekt nicht gleich auf den Fliegerhorst?“ wird gefragt. Und dieser Vorschlag kommt den ganzen Abend immer wieder auf den Tisch. „Die Probleme sind doch vorprogrammiert, die Beschwerden werden sich häufen, und dann wird die Halle wieder geschlossen“, ist die Sorge der Bürger. Fortmann weist darauf hin, dass die Planungen für den Fliegerhorst noch sehr in den Anfängen stecken und große Teile des Geländes gar nicht zugänglich sind.
„Der Bedarf ist aber jetzt da“, macht Doris Hedemann vom Fachdienst Sport die Dringlichkeit deutlich und verspricht, dass alle Anregungen und Einwände ordentlich geprüft und in die weiteren Entscheidungsprozesse einfließen werden. 90 bis 100 Rollsportler sind laut dem Gutachten pro Tag zu erwarten. „Ich wohne seit 1949 hier, und wir haben die Düsenjäger überstanden, dann werden wir auch die Skater ertragen können“, versucht ein Anlieger zu vermitteln. „Die Halle ist funktionsfähig und gut für den Rollsport geeignet“, ist sich der Vorsitzende des 1. Oldenburger Skateboardvereins, Michael Meibers-Hinrichs, sicher.
Ratsherr Heinz Backhaus (SPD), ein eifriger Vorkämpfer dieser Idee, befürchtet weder Lärmbelästigungen noch Vandalismus. Er fordert klare Regelungen. „Junge Leute lieben nun mal die Trendsportarten und wir sollten gemeinsam das Projekt angehen“, sagt Backhaus, „und in zehn Jahren ist ja vielleicht auf dem Fliegerhorst etwas möglich.“