Berlin Die deutsche Wirtschaft will sich ihre Geschäfte mit Russland trotz der Krim-Krise nicht verderben lassen. „Mit einem Abbruch von Gesprächen und einer weiteren Isolierung Russlands lösen wir keine Probleme, im Gegenteil“, sagte der Vorsitzende der Ostausschusses, Eckhard Cordes, der „Süddeutschen Zeitung“.
Er verteidigte die Reise des Siemens-Chefs Joe Kaeser zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bahnchef Rüdiger Grube will im April nach Russland reisen, um Vertreter der Staatsbahn zu treffen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat trotz des schwelenden Konflikts keine Bedenken gegen die Pflege von Geschäftsbeziehungen mit Russland. Merkel habe „vom Grundsatz nichts dagegen, dass diese Wirtschaftskontakte aufrechterhalten werden“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz in Berlin.
Aus der Opposition kam Kritik an den Reisen. Grünen-Chef Cem Özdemir hält sie für problematisch. „Der Zeitpunkt der Reisen ist bemerkenswert“, so Özdemir. „Auch Konzernführer sollten nicht vergessen: Auf Dauer sind die eigenen Investitionen nur in stabilen Demokratien sicher.“
6200 Unternehmen mit deutscher Beteiligung sind in Russland aktiv.