Neuenwege - „Ohne uns werden Sie nicht satt“, lautet einer der Slogans der Echt-Grün-Kampagne der Landwirtschaft. Auf dem Hof Seetzen hat man das offenbar tief verinnerlicht – zum Pressetermin wurde ordentlich aufgefahren mit Brot, Wurst, Käse, Milch und Erdbeeren entweder aus eigener oder regionaler Produktion. Der Anlass des Termins: Der Landkreis Friesland ist jetzt offizieller Partner der Initiative und stellt sich damit demonstrativ an die Seite der Bauern.

„Wir wollen darstellen, wie wichtig die Landwirtschaft ist“, sagt Hartmut Seetzen, Vorsitzender des Landvolkverbands Friesland. Und bewusst machen, was verloren ginge, wenn immer mehr Landwirte das Handtuch werfen: „Wir haben in Deutschland recht sichere Nahrungsmittel und selbst wenn es irgendwo klemmt, wird das in der Regel schnell erkannt.“ Die Anforderungen an die Landwirte seien in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen – ebenso der wirtschaftliche Druck, der beispielsweise durch den niedrigen Milchpreis auf vielen Landwirten laste.

Der Kreis ist nicht der erste Unterstützer der Image-Kampagne. Mehrere Städte und Gemeinden in Niedersachsen haben sich der bereits angeschlossen. Allerdings ist Friesland der erste Landkreis, der diese Partnerschaft eingeht.

Ein Landkreis, der sich so demonstrativ auf die Seite der Landwirte schlägt – schmeckt das nicht nach Lobbyismus? Landrat Sven Ambrosy widerspricht: „Wir wollen ein Partner sein, aber einer, der auch kritisch ist“, sagt er. „Natürlich gibt es Probleme, aber die muss man mit den Beteiligten regeln.“ Bei schwarzen Schafen – etwa beim Tierwohl – werde man weiterhin „tatkräftig zubeißen“. „Solche Fälle werden in der Landwirtschaft selbst aber auch diskutiert, weil die, die sich an die Regeln halten, nicht wollen, dass einzelne dem Ruf aller Schaden“, so der Landrat.

Ambrosy verweist zudem auf den einstimmigen Beschluss des Kreistages, sich der Kampagne anzuschließen – auch mit den Stimmen der Grünen. Zudem sei die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Friesland und sie trage mit der Weidehaltung auch zum Erhalt der hiesigen Kulturlandschaft bei.


Letzten Endes sind die Verpflichtungen für den Landkreis in dieser Partnerschaft überschaubar: Es geht darum, Werbeflächen für Banner und Plakate zur Verfügung zu stellen, Infomaterial in den Kreishäusern auszulegen und den Internetauftritt des Landkreises mit dem der Echt-Grün-Kampagne zu vernetzen.