OFENERDIEK - Ob eine Kohlmeise am Futterhäuschen oder ein Differentialgetriebe: Die Auswahl der Motive seiner Bilder war schon immer breitgefächert. Bereits in der Kindheit zeichnete Bernd Delang gern. Eine dicke Mappe aus dieser Zeit zeugt vom frühen Schaffen des Hobbykünstlers. „Doch mit Beginn der Berufsausbildung war damit Schluss“, erinnert sich der 67-Jährige. Mit der Rechenkunst beschäftigte er sich fortan. Der Nadorster war als Bilanzbuchhalter und Leiter des Rechnungswesens in verschiedenen Unternehmen tätig. Zurück zu Farbe, Stift und Pinsel fand er wieder bei Eintritt in den Ruhestand.

Malen in Phasen

„Sporadisch habe ich auch zwischendurch gemalt und gezeichnet“, erzählt Bernd Delang. Er kann diese Phasen akkurat benennen. „Ende der 70er Jahre hatte ich wieder den Wunsch zu malen, und meine Frau schenkte mir einen Ölmalkasten.“ Delang absolvierte Zeichenlehrgänge in der VHS und Mitte der 80er Jahre auch einen Ölmalkurs. Intensiver widmete er sich dem Hobby vor etwa acht Jahren. „Da war der Einstieg in den Ruhestand absehbar.“

Seit vier Jahren ist Bernd Delang auch Mitglied des Vereins der Oldenburger Freizeitkünstler. Mit neun Werken ist er in der Osterausstellung vertreten (siehe Info-Kasten). Blumenbilder, Eindrücke von einer Toskana-Reise sowie Stillleben (Musikinstrumente) präsentiert der Rentner. Außerdem zeigt er ein Bild zum Sonderthema „Elemente“.

Besonders gern widmet Delang sich Oldenburger Motiven. Dabei gilt sein Blick nicht unbedingt dem Großen Ganzen, sondern Ecken und Winkeln. Im Wohnzimmer beispielsweise hängen Bilder, die Impressionen vom Café Klinge zeigen – im Sommer und im Herbst. Eine Bank im Schlossgarten, ein Magnolienbaum an der Ofener Straße oder eine große Hortensie in der Ratsherr-Schulze-Straße hat er schon gemalt.

Eines seiner beliebtesten Motive jedoch ist das alte Wallkino – in dessen guten Zeiten. „Daran habe ich einen Narren gefressen“, sagt Delang lachend. Grundlage für seine Bilder sind immer Fotos, eigene oder von anderen. Bei der Motivwahl nutze er gern Fotos von der Internet-Seite der NWZ  (www.NWZonline.de), verrät er. Da habe er auch das vom Wallkino entdeckt.

Riesiger Fundus

In einem Zimmer unterm Dach des Reihenhauses hat der Freizeitkünstler sich ein Atelier eingerichtet. „Fast jeden Tag bin ich da oben. Oft arbeite ich an zwei Bildern gleichzeitig.“ Der Fundus, aus dem Delang schöpft, ist riesig. In Kisten sammelt er Fotos und Skizzen, aus denen vielleicht einmal Bilder aus Acryl und Öl werden. Bei der Auswahl geht er nach der Devise vor: „Was würde ich mir selber in die Wohnung hängen.“

Die Ordnungsliebe eines Buchhalters kann Bernd Delang nicht außer Acht lassen: In einer „Muss-Kiste“ stecken Vorlagen für Bilder, die er unbedingt noch malen will. „Ich stelle dafür einen Jahresplan mit maximal zehn Bildern auf.“ Ein „Muss“ für 2011 sind Impressionen von der Johannisstraße, der Wallstraße und aus dem Botanischen Garten.

Susanne Gloger
Susanne Gloger Redaktion Oldenburg