OLDENBURG - OLDENBURG/DG - Kosten- und Effizienzdruck bestimmen in unerträglicher Weise unser Leben, meint Professor Dr. Arno Gahrmann. Niemand frage, was unter dem Begriff der „Kosten“ genau zu verstehen sei, kritisierte der Bremer Hochschullehrer für Finanz- und Rechnungswesen gestern Abend in seinem Vortrag „Zukunft kann man nicht kaufen“ beim Forum Wirtschaft und Ethik der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die betriebswirtschaftliche Definition der Kosten als „Werteverzehr“ treffe nicht die Realität. So habe zum Beispiel der Rohstoff Natur keinen eigenen Kostenwert – er könne beliebig in Anspruch genommen werden. Die Entwicklung gehe ungebremst weiter – und das Wachstum vereinnahme bedrohlich die Ressourcen von Mensch, Unternehmen, Natur und Gesellschaft. „Das ökonomische Denken hat sich verselbstständigt“, sagte Gahrmann. Der Bremer Professor mahnte: Neben einer intakten Umwelt bedürfe es „anpackender Hände, gestaltender
Köpfe und einer verlässlichen Solidarität“. Stabilität sei gefragt.
Zwei Unternehmer aus der Region stellten beim Forum ihre Firmenphilosophie vor. So hat sich die Chemie-Gruppe Büsing & Fasch (Oldenburg) vorgenommen, sozial verträglich, ökonomisch und ökologisch ausgewogen zu handeln. „Wir betrachten die Ziele als gleichrangig und wollen nicht nur Geld verdienen“, sagte Geschäftsführer Werner zu Jeddeloh.
Bei der ecco ecology + communication Unternehmensberatung (Oldenburg) spielt Kommunikation eine große Rolle, erläuterte deren Geschäftsführender Gesellschafter André Karczmarzyk. „Wir arbeiten mit Menschen, der eigentlichen Ressource.“