Oldenburg - 38 Grad, die Sonne brennt, der Hals ist trocken – der Mensch hat Durst. Erleichterung beim Weg durch Oldenburg verspricht ein blauer Aufkleber in Schaufenstern: „Refill Station, kostenfrei Trinkwasser“. Vier davon gibt es in Oldenburg. Bei den zugehörigen Geschäften kann jeder in einem mitgebrachten Becher oder einer Flasche Leitungswasser abfüllen. Die bundesweite Aktion, die es seit rund anderthalb Jahren in Deutschland gibt, soll unter anderem helfen, Plastikmüll zu vermeiden, heißt es auf der Homepage refill-deutschland.de.

Aber auch in etlichen Geschäften ohne Aufkleber bekommen Kunden und Stadtbummler ihr Glas Wasser.

Angenehmer Nebeneffekt für die beteiligten Gewerbetreibenden: In Oldenburg lockt sie den Geschäften auch zusätzliche Kunden in den Laden. Das berichtet Alina Sander von Lush Cosmetics in der Langen Straße. Einige kämen tatsächlich nur zum Wasserfassen in den Laden, andere nutzten aber auch die Gelegenheit, sich einmal umzuschauen. Und viele beklagten sich, dass es dieses Angebot in Oldenburg zu selten gebe. In anderen Städten sei es viel verbreiteter. In der Tat gibt es laut Homepage der Initiative im etwa gleich großen Osnabrück 14 Refill-Stationen, im deutlich größeren Braunschweig allerdings nur eine.

Vielen Oldenburgern sei die Möglichkeit zum kostenlosen Wassertanken gar nicht bekannt, hat Angelina Junge vom OOWV festgestellt, wo ein Wasserspender im Foyer auf Durstige wartet. Es kämen vor allem junge Mütter mit ihren Kindern oder Studenten, die sich grundsätzlich für Umweltfragen interessierten und entsprechend im Internet unterwegs seien. „Da müsste noch viel mehr Werbung gemacht werden“, findet sie.

Rund 120 Besucher täglich zapften Wasser an dem Trinkwasserbrunnen von „Unterwegs“ in der Gaststraße – Kunden, aber auch Leute, die extra wegen des Wassers kämen, berichtet die Belegschaft. Für unvorbereitete Gäste habe man Gläser parat. Auch bei STA Travel in der Schüttingstraße stehen Gläser bereit.


In der Regel seien es Kunden, die den Wasserspender nutzten, sagt Mitarbeiterin Charlotte Katmann. Das liege auch daran, dass man sich erst seit wenigen Wochen an der Aktion beteilige.