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Sammlung Pekolbus-Museum gerät ins Schleudern

OLDENBURG - Der Plan der Oldenburger Supermarkt-Kette Aktiv & Irma, in dem kommenden Nahversorgungszentrum auf dem ehemaligen Pekol-Gelände auch ein Bus-Museum einzurichten, steht noch. Aber die Umsetzung erscheint schwierig.

In der vergangenen Woche ist der Unternehmensleitung quasi der Kragen geplatzt. Wegen anhaltender Differenzen mit dem Verein für Verkehrsgeschichte und dessen Vorsitzenden Hans-Joachim Luckau wurde „die Vereinbarung mit Luckau gekündigt und er aufgefordert, bis zum 30. März zu räumen“, so Projektentwickler Jochen Rehling am Freitag auf Anfrage.

Aus Sicht von Aktiv & Irma sei das „ein sehr bedauerlicher Schritt, wir wollten ihn einbeziehen und haben die ganze Planung auf ihn abgestimmt“, der Vereinsvorsitzende blockiere aber. Zuvor habe er bereits zwei Monate lang eine riesige Fläche besetzt und so die Bauarbeiten erheblich verzögert. Wie berichtet, wurde die vordere Halle erst auf Gerichtsbeschluss von Luckau freigegeben. Dem Verein verblieben immer noch 4000 Quadratmeter in der hinteren Halle, die das Unternehmen ihm absprachegemäß überlassen wollte. Doch auch hier gibt es keine Einigkeit. Rehling: „Herr Luckau müsste sanieren, damit es nicht hereinregnet und dann eröffnen.“ Immerhin habe er hier „ein Geschenk im Wert von einer Million Euro erhalten“. Weitere 100 000 würden in die Fassade gesteckt. Aber der Vereinsvorsitzende „äußert sich nicht, unterschreibt keinen Mietvertrag und sagt nicht, wann er öffnen wird“.

Das Unternehmen habe „leider keinen Plan B“, weil es völlig auf das Museum gesetzt habe. Rehling: „Wir wollen Pekol dort würdigen und würden das auch weitermachen, aber dafür brauchen wir dann vielleicht andere Partner.“

Hans-Joachim Luckau sagte: „Wir müssen mal gucken, wie das jetzt weitergeht. Da stehen 50 Autos drin, die kann ich nicht in zwei bis drei Wochen auf die Straße stellen.“ Im aktuellen Streit gehe es „nur um das Dach“. Der Verein sei bereit, die 40 000 Euro für die Abdichtung zu zahlen, nicht aber die 23 000 Euro für die nötige Unterkonstruktion.


Luckau ärgert auch der vorgelegte Mietvertrag, der aus seiner Sicht eher „ein gewerblicher Vertrag ist und keiner für einen gemeinnützigen Verein“. Das gelte allerdings nur eingeschränkt. Denn er habe an die Stadt 400 Euro pro Monat zahlen müssen und nun an Aktiv & Irma 600 Euro – „das ist billig, das gebe ich zu“. Nun kämen durch den Vertrag möglicherweise über 300 Euro hinzu, etwa für Versicherungen. Der Verein wolle aber tendenziell vor allem die Verbrauchskosten wie Strom und Wasser zahlen.

Luckau kritisierte, dass das Unternehmen die Rolltore der vorderen Hallen ausgebaut habe, als er sie nicht räumte. „Da hätte man eine Räumungsklage machen müssen. Das ist schließlich Kulturgut.“ Er habe darauf warten wollen, bis die hintere Halle regendicht gewesen wäre. Über die anhaltend streitigen Punkte „müssen wir zusammen reden“, hofft Luckau doch noch auf eine Einigung.

NWZ

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Karsten Röhr
Karsten Röhr Redaktion Oldenburg
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