OLDENBURG - Wallkino-Besitzer Ulrich Marseille will nach der endgültigen Ablehnung seines Abrissantrages das denkmalgeschützte Gebäude ungenutzt stehen lassen. Das hat eine Sprecherin des Hamburger Unternehmers bekräftigt.
Marseille hatte im Juni bei der Stadt beantragt, das seit vier Jahren leerstehende Kino abreißen zu dürfen mit Ausnahme der Fassade zum Heiligengeistwall. Als Grund gab er an, der weitere Erhalt des seit 45 Jahren im Besitz der Familie befindlichen Gebäudes sei wirtschaftlich unzumutbar. Die Stadt lehnte ab, der Widerspruch des Eigentümers traf nach Angaben der Verwaltung erst nach Fristablauf ein.
Dieses Haus heutzutage als Kino zu betreiben, wie es die ansteigenden Ränge im Prinzip vorgeben, würde Gelder im Millionen-Euro-Bereich erfordern, erklärte Marseille-Sprecherin Hildegard Filz, einem nur annähernd wirtschaftlichen Betrieb ist damit jede Sachgrundlage auf Dauer leider entzogen. Vor diesem Hintergrund sei derzeit keine andere Möglichkeit gegeben, als das Gebäude stehen zu lassen.
Der Erklärung von Oberbürgermeister Gerd Schwandner, er habe mehrmals das Gespräch mit dem Eigentümer wegen möglicher Nutzungen gesucht, hielt die Sprecherin entgegen, Ideen sein nicht ausschließlich vom OB ausgegangen. Tatsächlich hätten beide bereits vor Jahren miteinander gesprochen. Dabei sei auch ein Vorschlag von Herrn Marseilles Seite gekommen. Die einstigen Pläne seien mit Blick auf den derzeitigen Vorwahlkampf indes nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Auch andere Häuser in der Umgebung stünden leer. Von Schwandners damaliger Zusage, alle betroffenen Eigentümer und die zuständigen Ämter an einen Tisch zu bringen, habe man bald nichts mehr gehört. Aus heutiger Sicht müsse dies als leeres Versprechen gelten.