OLDENBURG - Die gerichtliche Auseinandersetzung ist beendet, die lang aufgeschobenen Abbrucharbeiten konnten erledigt werden – „es geht jetzt richtig voran auf dem ehemaligen Pekol-Gelände“, freut sich Jochen Rehling, Projektentwickler bei Aktiv & Irma. Die Oldenburger Supermarktkette will auf dem Grundstück an der Alexanderstraße ein Nahversorgungszentrum bauen – das Projekt scheint mit dem Urteil gegen den Verein für Verkehrsgeschichte, der die alten Werkstatthallen weiter nutzt, nun voranzukommen.

Die Zuversicht, dass der Neubau rechtzeitig bis Ende nächsten Jahres fertig sein wird (Rehling: „Wir haben Verzögerungen aufzuholen, darum ist das ein ehrgeiziges Ziel. Aber ich bin sicher, wir schaffen das“), wird genährt durch neue Animationen, die das ausführende Architekturbüro „9° architecture“ soeben vorgelegt hat. Die Bilder zeigen, wie Gebäude und Stellplätze der ehemaligen Pekol-Fläche verteilt sind - und sie belegen, dass Aktiv & Irma weiter damit plant, das Fahrzeugmuseum des Verkehrsgeschichte-Vereins in die neue Umgebung zu inte­grieren.

Zunächst aber müssen die restlichen Bodenarbeiten vor den Pekol-Hallen erledigt werden, ehe der eigentliche Hochbau beginnt. Entstehen werden ein Gebäude an der Alexanderstraße mit Supermarkt (1700 Quadratmeter Verkaufsfläche) und Fitnessstudio (1150 m²) sowie ein weiteres direkt neben den alten Hallen mit Discounter (800 m²) und Drogeriemarkt (500 m²). Hauptbaumaterial wird Backstein sein, „um die Neubauten der Nachbarschaft anzupassen“, betont Architekt Heike Matthias. „Unser Entwurf lehnt sich an die dynamische und organische Formensprache der 50er und frühen 60er Jahre an. Dieses ist unser Bezug zur dort bestehenden Bus-Sammlung und die Formgebung der Fahrzeuge.“

Der Verein für Verkehrsgeschichte hat unterdessen erneut betont, dass er bereit ist, seinen Teil an der Sanierung der alten Hallen zu tragen. 40 000 Euro stünden hierfür als Anteil der Nutzer zur Verfügung, sagte Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Luckau. Diese Mittel würden aber erst dann eingesetzt, wenn die Eigentümerin der Halle (also Aktiv & Irma) das Traggerüst des Daches aufgearbeitet habe. Dieses sei bislang aber nicht geschehen, erklärte Luckau.