Oldenburg - Jubel und Feierlaune bei einem Hausabriss – das gibt es nicht alle Tage. Am Oldenburger Dohlenweg war das allerdings jetzt der Fall. Mit Freude begleiteten Vorstandsmitglieder und Förderer des Projektes „Kiola“ den Start der Abrissarbeiten eines Altbaus, der für ihr Zukunftsvorhaben weichen muss.
In dem alten Gemäuer waren früher Jugendliche vom Diakonischen Werk Oldenburg untergebracht. Jetzt wird dort ein Kurzzeit-Pflegeheim für behinderte Kinder und Jugendliche entstehen, die normalerweise in ihren Familien leben.
Damit sie gelegentlich die Möglichkeit haben, „Urlaub von der Familie“ zu machen und auch Eltern und Geschwister „Zeit zum Durchschnaufen und Kraft schöpfen“ finden können, entsteht das neue Pflegeangebot, das sich an betroffene Familien im gesamten Oldenburger Land zwischen Nordseeküste und Dammer Berge richtet.
Im vergangenen Winter hat die Nordwest-Zeitung im Rahmen der NWZ-Weihnachtsaktion das Projekt „Kiola“ ausführlich vorgestellt und die Leserinnen und Leser um Spenden für das Vorhaben gebeten. Insgesamt mehr als 300 000 Euro kamen an Spenden zusammen, weil die Menschen in der Region von dem Vorhaben überzeugt sind.
„Kiola“ ist ein Kunstwort und bedeutet „Kurzzeitwohnen im Oldenburger Land“. Ideengeber und einer der Motoren des Projekts ist Prof. Dr. Michael Albani, der als Chefarzt eines Wiesbadener Kinderkrankenhauses ein ähnliches Vorhaben namens „Zwerg Nase“ angestoßen und verwirklicht hat.
Als Albani sich als Ruheständler in Bad Zwischenahn niedergelassen hatte, wurde er durch eine Reportage in der NWZ darauf aufmerksam, dass es auch im Oldenburger Land Bedarf für ein solches Heim gibt. Er gewann das Diakonische Werk mit seinem theologischen Vorstand Thomas Feld für das Vorhaben, es entstand ein Förderverein mit Ute Dorczok vom Haus Regenbogen als Vorsitzende, dann wurden die bürokratischen Hürden genommen und die Planung vorangetrieben.
Im kommenden Jahr soll dann ein modernes dreigeschossiges Holzhaus entstehen, in dem zwölf Kinder sowie einige Elternpaare untergebracht werden können. Zum aktuellen Dank an die zahlreichen Förderer gehörte das Versprechen, dass der Neubau spätestens im ersten Quartal 2020 in Betrieb genommen werden kann.