OSNABRüCK - Der Wettbewerb zwischen Deutscher Bahn und privaten Betreibern hat nach Auffassung von Ministerpräsident David McAllister (CDU) zu mehr Qualität im Schienenverkehr geführt. „Der Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr ist genau das richtige Steuerungsinstrument in einem Flächenland wie Niedersachsen“, sagte der Regierungschef am Donnerstag bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Nordwestbahn (NWB) in Osnabrück. Derzeit seien mehr als 50 Prozent der Strecken im Land über Ausschreibungen vergeben. Bis 2014 wolle er die restlichen Nahverkehrsstrecken ausschreiben.

In Niedersachsen stellt das Land in einem Pool Züge zur Verfügung, die private Anbieter leihen können. McAllister sagte, dieses Verfahren sei „einigen ein Dorn im Auge“. Beim Bahngipfel sei er darauf von Bahnchef Rüdiger Grube angesprochen worden. Er wolle diesen Fahrzeugpool aber behalten. „Damit haben private Anbieter die Chance, in den Bahnverkehr einzusteigen“, sagte McAllister.

Die Nordwestbahn ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück, der Verkehr und Wasser GmbH Oldenburg und der Veolia Verkehr mit Sitz in Berlin. Sie hatte die erste niedersächsische Ausschreibung im Bahnverkehr gewonnen. Beim Start vor zehn Jahren arbeiteten rund 80 Mitarbeiter für das Unternehmen, mittlerweile sind es 650. Am 12. Dezember nimmt das Unternehmen, wie berichtet, ein Regio-S-Bahnnetz in Betrieb. Damit ist die NWB der erste nicht bundeseigene S-Bahn-Betreiber.