Rastede - Insekten finden immer weniger Nahrung, ganze Arten sterben deshalb einfach aus. Das Thema beschäftigt auch die Frauen im Rasteder Heilpflanzengarten. „Wir zeigen Besuchern gerne, welche Pflanzen sie im eigenen Garten anbauen können, um Insekten anzulocken“, sagt Dagmar Schindler. Seit diesem Jahr ist sie die neue Vorsitzende des Vereins Kögel-Willms-Heilpflanzengarten, oder besser: der „Köwianerinnen“ wie sich die Kräuterfrauen nennen. Ulrike Ritschel, Petra Ahlbrecht und Heike Bunjes-Dierks komplettieren das neue Vorstandsteam, das die Nachfolge von Evelyn Krott und Andrea Reuver angetreten hat. Ihnen gebühre großer Dank, dass sie „den Heilpflanzengarten so lange Jahre vorbildlich und liebevoll geführt haben“, sagt Dagmar Schindler.
Zehnjähriges Bestehen feiert der Verein Kögel-Willms-Heilpflanzengarten in diesem Jahr. Im Zuge des Sommer-Gartenmarathons der Stiftung „In Nachbars Garten“ wird der Geburtstag am Sonntag, 16. Juni, begangen. Dann ist der Garten von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Das Programm wird zurzeit noch ausgearbeitet.
Führungen durch den Heilpflanzengarten werden von Mai bis August am letzten Dienstag des Monats angeboten – jeweils um 18 Uhr. Anmeldungen sind nicht nötig, die Teilnahme kostet vier Euro. Die Termine: 28. Mai, 25. Juni, 30. Juli und 27. August. Auf Anfrage sind für Gruppen auch individuelle Führungen möglich.
Natürliche Hautpflege lautet zudem das Thema der diesjährigen Ferienpassaktion, an der sich der Verein wieder beteiligt. Diese findet am 4. Juli statt und beginnt um 10 Uhr. Anmeldungen sind bei der Gemeindejugendpflege möglich,
Die „Köwianerinnen“ gehen mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, etwas für Bienen, Vögel und Insekten zu tun. „Mehrere Beete wurden angelegt, die sich selbst überlassen werden“, erläutert Dagmar Schindler. Es werde nur geschaut, dass die starken Pflanzen die schwächeren nicht überwuchern. Fünf große und zwei kleine Beete gibt es im Heilpflanzengarten an der Kögel-Willms-Straße 2 in Rastede. Mehr als 200 Kräuter und Heilpflanzen wachsen hier.
„Glockenblumen, die sind für eine bestimmte Wildbienenart ganz wichtig“, gibt Dagmar Schindler einen Tipp, welche Pflanze im heimischen Garten nicht fehlen sollte. Auch die Knoblauchrauke sei wichtig, als Nahrungsquelle für den Aurorafalter. Zudem sollten man Brennnesseln ruhig an verschiedenen Stellen im Garten stehen lassen, weil Insekten nicht alle auf dieselbe Pflanze gehen.
„Gerade die Pflanzen, die eigentlich keiner im Garten will, sind wichtig für Insekten“, sagt Ulrike Ritschel. Dabei seien alle Wildkräuter wertvoll für Bienen und Insekten. Pflanzen mit ungefüllten Blüten würden ebenso hilfreich seien, zum Beispiel Wildrosen, Dahlien oder Pfingstrosen.
Wer sich über den Nutzen der Heilpflanzen und Wildkräuter informieren möchte, hat dazu jeden Dienstag Gelegenheit. Dann treffen sich die etwa 20 aktiven Mitglieder ab 10 Uhr in dem Garten. Gemeinsam widmen sie sich den Heilpflanzen, der Pflanzenkunde und anderen Dingen. „Es gibt immer frisch zubereiteten Tee“, verspricht Dagmar Schindler. Außerdem würden einzelne Kräuter vorgestellt und besprochen.