Sande - Mit der Bedienung einer Harke tun sie sich durchaus etwas schwer, aber sie sind mit Feuereifer bei der Sache und versuchen die Fläche hinter der Gemeindebibliothek so fachgerecht aufzulockern, wie es ihnen der Mitarbeiter des Bauhofs vormacht. Irgendwann ist es geschafft.
Auf Initiative des Bürgervereins Sande, des Regionalen Umweltzentrums und der Gemeinde soll Sande Bienengemeinde werden. In einem ersten Schritt legt die Gemeinde Blühwiesen an drei Standorten an, auf der Wildblumen ausgesät werden.
Aber auch in privaten Gärten kann viel für den Schutz der Bienen getan werden. Über die Arbeit der Initiative, deren Schirmherr Bürgermeister Stephan Eiklenborg ist, wird auf der eigens eingerichteten Homepage berichtet.
Bürgermeister Stephan Eiklenborg, Ina Rosemeyer vom RUZ, drei Junior-Ranger und Imker Peter Bünting können zur Tat schreiten und den Samen für Sandes dritte Blühwiese ausstreuen. Lediglich 100 Gramm reichen aus, um hier eine bunte Blütenvielfalt entstehen zu lassen – das hoffen jedenfalls alle.
„Das allein reicht natürlich bei Weitem nicht aus. Wir wollen damit den Bürgern Sandes einen Anstoß geben, sich den eigenen Garten einmal auf Insektenfreundlichkeit hin anzusehen und vielleicht einen Teil mit Wiesenblumen zu gestalten“, sagt Eiklenborg. Und die Samen kann man sich sogar im Rathaus abholen. Wer keine Wiese haben möchte, kann auch Büsche einsetzen, die Insekten Nahrung anbieten. „Ich habe einen Sommerflieder im Garten. Der blüht den ganzen Sommer und lockt viele Insekten an“, sagt Eiklenborg.
Wie notwendig es inzwischen ist, darüber kann Imker Peter Bünting viel erzählen. Schon die Schlagzeilen der vergangenen Wochen, dass in den letzten 30 Jahren fast 80 Prozent unserer Insekten verschwunden sind, belegen das. Das wiederum wirkt sich auch auf die Vogelwelt aus, die sich überwiegend von Insekten ernährt.
Auch den Bienen geht es schlecht. Sie finden in den landwirtschaftlichen Monokulturen immer weniger Nahrung und leiden unter dem Gift, das in der Landwirtschaft flächendeckend versprüht wird.
„Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten. Macht eure Gärten nicht grün, sondern bunt“, fordert Peter Bünting alle auf. „Dann finden die Insekten wenigstens in den privaten Gärten noch Nahrung.“ Und es geht ihn dabei nicht nur um den Honig. Bienen sind für den Menschen absolut wichtig, weil sie durch ihre Bestäubungsleistung unsere Ernten erst möglich machen.