Sande - Trotz der Trockenheit im Sommer: Auf einigen Gemeindeflächen und privaten Flächen und in Gärten in Sande blüht es vielfältig und deutlich zahlreicher als in den vergangen Jahren. Genau das ist das Anliegen der Initiative Bienengemeinde Sande, die seit Ende 2017 besteht. Für Bienen und Insekten möchte das Netzwerk bessere Nahrungs- und Lebensgrundlagen schaffen, erläutert Jan Richter von der Gemeinde Sande.

In der nächsten Blühsaison 2019 wünschen sich die Organisatoren weitere Mitstreiter und noch mehr bienenfreundliche Pflanzen in Sande. Ideen für besondere Aktionen und Angebote im nächsten Jahr gibt es bereits.

Neben Firmen und Privatleuten hatte sich auch die Gemeinde mit der Anlage von drei Blühflächen beteiligt, die vor kurzem bei einem öffentlichen Rundgang von Interessierten begutachtet werden konnten. Dort kamen unterschiedliche Saatmischungen verschiedener Anbieter regionalen Saatguts zum Einsatz.

Vor der Grundschule wächst eine Feldblumenmischung und hinter der Bücherei kann die Mischung Cosmos bewundert werden. Bei der Feuerwehr musste es aus verkehrstechnischen Gründen etwas Niedriges sein, weshalb hier eine Rebzeilenmischung ausgewählt wurde. Für alle Saaten wurde der Boden vom Bauhof gezielt vorbereitet und die Saaten und Infoschilder über das Projekt „BienenBlütenReich“ des Vereins Mellifera finanziert.

Die ausgewählten Flächen sollen im nächsten Jahr erneut aufblühen. Wichtig für die Ausbreitung der Blütenpflanzen ist, sie bis zur Samenreife stehen zu lassen und erst im Herbst zu mähen. „Es wird also keine Nachlässigkeit sein, wenn der Bauhof die bald braunen Pflanzenstängel noch eine Weile stehen lässt und anschließend schonend per Balkenmäher zurückschneidet“, betont Richter.


Dass jeder auch ohne den Platz für eine Blühwiese viel für Insekten tun kann, zeigte die Initiative bei der Besichtigung eines Sander Privatgartens. Mehr als 50 ganzjährig blühende Stauden werden hier von Helga Sklorz kultiviert – die Mehrheit davon wertvolle Nektarlieferanten für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Co., die zahlreich und emsig durch den sommerlichen Garten flogen.

„Wertvoll ist jede noch so kleine Maßnahme, die dazu beiträgt den Insekten Nektar, Pollen und Wohn- bzw. Nistraum zur Verfügung zu stellen“, betonen die Initiatoren: Einen heimischen blühenden Baum oder Strauch mehr, eine bienenfreundliche Staude auf Terrasse und Balkon, der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel oder eine wilde Ecke im Garten – alles das hilft, die Artenvielfalt und Anzahl der so wichtigen Insekten wieder zu erhöhen.