Steinhausen - Nimmt man sich einen Moment Zeit, setzt sich hin und schaut sich einfach nur einen Quadratmeter Wiese im Garten von Hartmut Müller-Mangels an, bekommt man ein regelrechtes Spektakel zu sehen: Stablibellen und Schwebfliegen mustern die Blüten von Spitzwegerich und Margeriten, Zitronen- und Distelfalter huschen durch die Gräser, Hummeln und Wildbienen fliegen von Rotklee zu Rotklee. Auf den ersten Blick sieht die mehrjährige Blumenwiese von Hartmut Müller-Mangels in Steinhausen nicht sehr bunt aus, doch wer genau hinsieht, entdeckt rund 20 verschiedene Arten, die gerade blühen. Für die Insekten bieten sie allerhand.

Der Vorsitzende der Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz hat die Wiese vor einem Jahr angesät. Damit sie jedes Jahr mehr Blüten trägt und weniger Gras darin wächst, verzichtet der Naturfreund komplett auf Dünger. „Das ist das Wichtigste: Je magerer der Boden, desto besser blühen die Pflanzen, die für Insekten wichtig sind. Wenn man düngt, wächst vor allem das fette Gras.“ Einmal im Jahr mäht er die Wiese, um sie weiter auszumagern. „Auf eine Blühwiese für Insekten muss nichts drauf, auch kein Kompost“, rät der Experte.

Der Garten der Naturfreunde-Familie in Steinhausen besteht aus drei Bereichen: Neben der angesäten Blumenwiese gibt es noch den aufwendig und detailreich gestalteten Staudengarten, in dem Tausende Blüten Insekten anlocken. In einem weiteren Stück befinden sich ein großer Gemüsegarten und ein Gewächshaus. Mehrere Sitzecken bieten in dem Garten die Möglichkeit, sich niederzulassen und sich Zeit zu nehmen, einmal genau hinzusehen.

Sandra Binkenstein
Sandra Binkenstein Thementeam Soziales