Wildeshausen - Die Wildeshauser Tafel erwartet in den nächsten Wochen und Monaten deutlich mehr Kunden in ihren Ausgabestellen in der Kreisstadt und in Ahlhorn. Damit meint der Vorsitzende der Tafel, Peter Krönung, insbesondere Flüchtlinge. „Wir sehen der Situation derzeit noch gelassen entgegen, weil wir gut mit Lebensmitteln versorgt werden.“
Den Zuwachs bezeichnete Krönung in den vergangenen Monaten als moderat. „60 Flüchtlinge sind als neue Kunden zu uns gekommen.“ Dabei sei der Zulauf in Ahlhorner größer als in Wildeshausen. Weitere 60 bis 80 Personen könne die Tafel verkraften, aber nicht mehrere hundert.
„Da müssen auch unsere Ehrenamtlichen mitspielen“, betonte Krönung. Er sei ständig auf der Suche nach neuen Helfern. Derzeit engagierten sich 70 Bürger in Wildeshausen und 20 in Ahlhorn für die Tafel. „In Wildeshausen sind es deutlich mehr, weil hier die gesamte Logistik verortet ist“, so Krönung. „Hier sind die Kühlhäuser, von hier aus fahren die Kleinlaster los und holen die Spenden ab, hier werden die Waren sortiert und gepackt.“ In Ahlhorn werde nur ausgegeben.
Absperrgitter in Ahlhorn
Weil es in Ahlhorn in jüngster Zeit vermehrt Drängeleien beim Anstehen gegeben habe, stellt Krönung nun vor der Ausgabe Absperrgitter auf und lässt nur eine bestimmte Zahl an Kunden in die Ausgabestelle hinein. Sie befindet sich im alten Feuerwehrhaus an der Visbeker Straße. In Wildeshausen dagegen gebe es keine Probleme. Der Ausländeranteil in Ahlhorn liege bei 40 Prozent, in der Kreisstadt bei 25 Prozent. Probleme zwischen Deutschen und Ausländern gebe es nicht.
„Bei uns bekommen alle Kunden das gleiche“, sagt Krönung. Ein Einkauf bei der Tafel kostet pro Person zwei Euro, pro Kind einen Euro. Kürzlich habe er ausgerechnet, dass der Verkaufswert eines Einkaufs bei einer einzelnen Person bei rund 40 Euro liege, für eine dreiköpfige Familie bei 60 Euro.
Insgesamt versorgt die Tafel in Wildeshausen pro Woche durchschnittlich 140 Haushalte mit je drei Personen. In Ahlhorn sind es 110 Haushalte mit je vier Personen. Das macht zusammen 860 Menschen.
„Wir bemühen uns, den Flüchtlingen wie allen anderen Menschen auch offen gegenüberzutreten“, sagt Krönung. Jeder, der zur Tafel komme, verfüge über einen Berechtigungsschein und sei damit gleichberechtigt.
Kriegsflüchtlingen helfen
„Die Not ist groß“, meint der Tafel-Vorsitzende. „Bei uns ist die Situation im Vergleich zu den Großstädten gut.“ Hinsichtlich der Flüchtlingsaufnahme hat Krönung eine klare Position. Deutschland sollte den Kriegsflüchtlingen helfen. Irgendwann sei auch der Krieg in Syrien zu Ende. Dann müssten diese Menschen nach Hause zurückkehren, so wie es bei den meisten Kriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien auch gewesen sei. Personen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kämen, sollten sofort zurückgeschickt werden.