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Waisenhaus Balken faulen im Mauerwerk

VAREL - Das Waisenhaus in Varel muss saniert werden. In den Seitenflügeln sind Schäden an den Balken festgestellt worden, die im Mauerwerk lagern und die die Decke tragen. Die Kosten beziffert der Bezirksverband Oldenburg, der die Waisenhaus-Stiftung verwaltet, auf 500 000 Euro.

Entsprechend waren die Mienen sorgenvoll, als die Mitglieder des Förderkreises für das Waisenstift Varel zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammenkamen. Für 2012 und 2013 rechnet Förderkreis-Vorsitzender Hans-Georg Buchtmann mit Sanierungskosten von 500 000 Euro, die aufgebracht werden müssen.

Fehlbetrag bleibt

Der Förderkreis selbst hat bereits eine Zusage von 25 000 Euro gemacht, er will auch weitere 25 000 Euro aufbringen, sagte Buchtmann. Die Stadt Varel und der Landkreis Friesland haben ebenfalls Zuschüsse signalisiert, und eine weitere Spende in Höhe von 100 000 Euro hat eine Stiftung zugesagt. Damit bleibt aber noch ein Fehlbetrag von 200 000 Euro. Diese Summe ist beim Bund und beim Land (aufgeteilt auf zwei Jahre) beantragt. Eine Zusage gibt es aber noch nicht, berichtete Karin Harms, Vertreterin des Verbandsgeschäftsführers Frank Diekhoff. „Hinter dem Bund und dem Land steht ein großes Fragezeichen“, sagte sie zu den Anträgen auf Bezuschussung. Da das Waisenhaus bereits in den Jahren 1998 bis 2000 umfangreich saniert wurde und dafür auch Zuschüsse erhalten hat, sei es keinesfalls sicher, ob der Bund sich beteilige. Davon hänge wiederum die Förderung des Landes ab. „Die Aussichten einer Förderung sind aber größer, wenn einige Zuschüsse eingeworben sind“, sagte Buchtmann.

Ehemalige Schlafräume

Der Architekt Wilhelm Lienstromberg aus Meppen und Architekt Hans-Heino Predel aus Varel erläuterten die notwendigen Sanierungsarbeiten. Der Monumentendienst habe an einem Drittel der Balkenköpfe in den Seitenflügeln Schäden festgestellt. Sie müssen verstärkt werden. Die Deckenbalken müssen dazu „vorgeschuht“ werden, wie die Experten sagen. Möglicherweise werden erst durch die Sanierungsarbeiten weitere Schäden bekannt, weil die Decken später verkleidet wurden und nicht alles einsehbar ist. Lienstromberg und Predel schlagen vor, die beiden Schlafräume für Mädchen (Ostflügel) und Jungen (Westflügel) wieder herzustellen. Im ehemaligen Schlafraum für Jungen ist heute ein Bewegungsraum untergebracht. Erneuert werden soll bei den Sanierungsarbeiten auch die WC-Anlagen (unter anderem soll ein behindertengerechtes WC installiert werden). Ferner muss die Heizungsanlage erneuert werden.

Das Waisenhaus Varel entstand aufgrund einer Stiftung von Anton I. von Aldenburg. 1671 wurde das Gebäude errichtet, das seither dem Stiftungszweck dient: Nämlich Kindern eine Heimat zu geben, oder in moderneren Worten: Das Waisenstift ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. Mehr als 60 Kinder werden stationär betreut, weitere werden in Tagesgruppen betreut. Das Waisenstift hat auch eine eigene Förderschule.

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