Apen Tomaten, Gurken oder Gewürze: In einer Wohnung in der Stadt ist es gewöhnlicherweise schwer, eigenes Gemüse oder Kräuter anzupflanzen. Entweder es gibt gar keinen Balkon, oder dieser ist viel zu klein. Eine Lösung für dieses Problem hat jetzt die Firma Hoklartherm mit Sitz in Apen (Landkreis Ammerland) parat: Sie hat das Balkon- und Terrassen-Gewächshaus „Terra“ entwickelt.
„Der Sinn und Zweck war, dass auch Menschen in kleinen Häusern ohne Garten oder Leute, die im 20. Stockwerk wohnen, ihre Pflanzen selbst anbauen können“, erzählt Gründer und Geschäftsführer Werner Hollander, der die Idee hatte. Auch diese Leute wollen sich schließlich gesund ernähren, meint er. Die Bautendenz gehe dahin, dass immer kleiner gebaut werde: „Wir wollten dem Trend entgegenwirken“, erklärt Hollander.
Ein Stichwort sei „Urban Gardening“, eine Umschreibung für das neuzeitliche Gärtnern in der Stadt. „Also habe ich überlegt, wie wir dem gerecht werden können und bin auf die Idee eines mobilen Gewächshauses gekommen“, sagt er. „So haben die Leute die Möglichkeit, das Gewächshaus auch im Wohnzimmer oder Keller aufzustellen – man ist nicht mehr auf den Garten angewiesen.“
Mithilfe des Förderprogrammes der NBank für niedrigschwellige Innovationen in kleinen und mittleren Unternehmen und Handwerksunternehmen sei das Gewächshaus dann realisiert worden, erklärt Brigitte Meyer, die bei Hoklartherm für Marketing und Werbung zuständig ist. Das Unternehmen, das 1982 in Westerstede-Lindern gegründet wurde, hat mittlerweile rund 100 Mitarbeiter. Das Projekt dauerte von Mitte April vergangenen Jahres bis Mitte Januar dieses Jahres. Die gebrauchsmustergeschützten Gewächshäuser kosten je nach Ausführung ohne Zubehör (etwa Wachstumsleuchten) zwischen rund 1000 und 1500 Euro.
Die aus Aluminium und Polycarbonat bestehenden Häuser sind in unterschiedlichen Größen verfügbar. „Wir haben bei der Verwendung auch Labore, Schulen oder Universitäten im Hinterkopf“, sagt Hollander. Mithilfe von LED-Wachstumsleuchten könnten die Pflanzen beispielsweise im Keller gedeihen. Auch an den Platz haben die Entwickler gedacht: Auf maximal drei Etagen können Obst, Gemüse und Kräuter auf vier bis fünf Quadratmetern aufgezogen werden.
Und noch eine Neuerung haben sich die kreativen Köpfe überlegt: Mithilfe einer App lässt sich die Temperatur im Gewächshaus auch von unterwegs steuern. „Die Lüftung ist entweder manuell bedienbar oder kann auch automatisch eingestellt werden“, erklärt Geschäftsführer Mirko Metjengerdes.