WARDENBURG - Seit 2002 ist Wardenburg Sitz des Unternehmens. Seine Stärke sind die Nischenmärkte.
Von Werner Fademrecht
Das Wardenburger Unternehmen Hafen- und Industrietechnik (HIT) hat am Mittwoch sein zehnjähriges Bestehen im Kreise von 70 Vertretern aus Politik und Wirtschaft gefeiert. Hans-Werner Aschoff, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg (WLO), sprach in seinem Grußwort von einem dynamischen Unternehmen, das auch Rückschläge wegstecke und als Chance nutze, noch besser zu werden.
Anlass zur Freude für Gerwin Eilers und seine 21 Mitarbeiter im Gewerbegebiet Astrup ist auch die aktuelle „PCS 7“-Zertifizierung durch den Siemens-Konzern. Das Wardenburger Unternehmen profitiert von der engen Kooperation mit dem Weltkonzern im Bereich der Prozessleitsysteme in Form eines Wissensvorsprung gegenüber Mitbewerbern auf dem Markt. Eine 24-stündige Hotline hilft der mittelständischen Firma, Probleme unter Zeitdruck zu lösen. Die Innovationsorientiertheit von HIT sei ein Garant für die gute Zusammenarbeit, betonten Gerwin Eilers und Rudolf Rieckborn, Siemens-Vertriebsabteilungsleiter. Siemens liefert sein technisches Know-how weltweit an etwa 500 mittelständische Partner, davon 166 in Deutschland, und profitiert so auch von aus Sicht des Konzerns kleineren Projekten, deren Realisierung wegen der effizienteren Kostenstruktur besser von Spezialisten geleistet werden kann.
HIT setzt auf ein verhaltenes Wachstum und betreibt Risikostreuung durch die Konzentration auf verschiedene Nischenmärkte. 15 Ingenieure entwerfen z. B. Steuerungslösungen für das Befüllen von Getreidesilos, das Lenken von Werkskränen, für voll automatisierte Öltanklager, die Glaswolle-Produktion oder den Leitplankenbau. Das Wardenburger Unternehmen generiert nach eigenen Angaben derzeit 3,5 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Während HIT bislang den Anlagenbau meist fremd vergibt, soll in naher Zukunft eine eigene Fertigung anlaufen. Ziel sei es, noch mehr Service und Leistung aus einer Hand liefern zu können, so Eilers.
Nicht nur die Firma ist relativ jung, auch ihre Mitarbeiter. Firmengründer Eilers ist mit 43 Jahren der Zweitälteste. Gegründet wurde HIT im Frühjahr 1997 in Wilhelmshaven, zwei Geschäftsführer und zwei Mitarbeiter entwickelten die ersten Aufträge in den Räumen einer ehemaligen Arztpraxis. 2002 wurde der Standort nach Wardenburg verlegt. Gute Gründe für das weltweit operierende Unternehmen waren die Nähe zum Bremer Flughafen und der A 28 und A 29.
Eilers, zuvor Elektroingenieur bei Bosch und Vulkan Kocks, wagte den Sprung in die Selbstständigkeit „aus einem Sicherheitsdenken“ heraus, wie er bekannte. Ihm sei es wichtig, seine berufliche Entwicklung selber in der Hand zu haben, so Eilers.