WARDENBURG - WARDENBURG - Die Zeiten, in denen die Gemeinde Wardenburg ihren Auszubildenden im Anschluss einen festen Arbeitsplatz bieten kann, sind längst vorbei. Insbesondere Verwaltungsfachangestellte leiden darunter, dass sie mit ihren speziell an die Erfordernisse der Verwaltung ausgerichteten Rechtskenntnissen Probleme haben, in der freien Wirtschaft einen adäquaten Job zu finden.
Um die Chancen ihrer Auszubildenden auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, erprobt die Gemeinde jetzt einen neuen Weg. Sie bildet ab August eine Kauffrau für Bürokommunikation aus, die später im dritten Lehrjahr ein Dritteljahr bei der Hafen- und Industrietechnik GmbH (HIT) im Gewerbegebiet Astrup mitarbeiten wird. Sie kann dort u.a. Einblicke in die kaufmännische, doppelte Buchführung erhalten, die ihr die Gemeindeverwaltung nicht bieten kann. Im Rathaus wird noch bis 2011 nach dem kameralen System gearbeitet.
Bürgermeisterin Martina Noske begrüßt ausdrücklich die Kooperation mit dem Unternehmen HIT. Der Betrieb ist nach Angaben der Verwaltung das einzige Wardenburger Unternehmen, das von der Industrie- und Handelskammer als Ausbildungsbetrieb für Bürokaufleute anerkannt ist.
Lange habe die Verwaltung nicht verhandeln müssen, lobt Noskes Stellvertreterin und Ausbildungsleiterin Désirée Geisler. HIT habe sich gleich sehr aufgeschlossen gezeigt. Praktikanten und Hospitanten sind in dem Unternehmen nichts Ungewöhnliches. Firmenchef Gerwin Eilers sieht die positiven Seiten: „Wir arbeiten eng mit Fachhochschulen zusammen und freuen uns immer über einen Austausch mit Leuten aus anderen Bereichen.“
Der auf Automatisierung spezialisierte Fachbetrieb beschäftigt zurzeit 20 Mitarbeiter, darunter eine Auszubildende. Die angehende Bürokauffrau aus der Verwaltung soll während der vier Monate im Betrieb mit HIT-Mitarbeiterin Cornelia Block betriebswirtschaftliche Analysen erstellen und dem Controlling über die Schultern schauen. Die Personalkosten trägt weiterhin die Gemeindeverwaltung. Sie bildet momentan neun junge Mitarbeiter aus – vier Verwaltungsfachangestellte, eine Fachkraft für Abwassertechnik, einen Fachangestellten für Bädertechnik, zwei Straßenwärter sowie eine Fachkraft für Garten- und Landschaftsbau.