Bremerhaven Knapp 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) starteten am Sonntagabend um 21.30 Uhr mit einem Airbus A350-900 vom Flughafen Hamburg zum längsten Nonstop-Flug (13.700 Kilometer, 15 Stunden) in der Geschichte der Lufthansa. Ihre Landung auf den Falklandinseln wird an diesem Montag gegen 12.30 Uhr erwartet.
Vor Reise in Quarantäne
Kapitän Rolf Uzat und sein Team fliegen die Wissenschaftler des AWI und des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven einschließlich einer Schiffsbesatzung an den südlichen Polarkreis. Sie werden von den Falklandinseln zur nächsten Expedition mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ aufbrechen. Um nicht Corona auf die „Polarstern“ einzuschleppen, haben alle Teilnehmer der Expedition eine zweiwöchige Quarantäne eingelegt. Damit sie kontaktlos an Bord der Maschine gehen konnten, wurde ein stillgelegter Terminalbereich genutzt, sagte eine Lufthansasprecherin.
Zudem musste sich die Flugzeugbesatzung auf den ungewöhnlichen Flug vorbereiten. Dazu gehörte, spezielle elektronische Flug- und Landekarten vorzubereiten. Denn der militärisch und zivil genutzte Flugplatz Mount Pleasant auf Ostfalkland ist kein Reiseziel der Lufthansa. Der besondere Flug ist der Pandemie geschuldet. Denn der übliche Weg über Kapstadt steht wegen der Infektionslage in Südafrika nicht offen.
Das Alfred-Wegener-Institut will die CO2-Emissionen – wie bei allen dienstlichen Flugreisen – kompensieren, teilte das Institut mit. Während des Fluges werden zudem Wetterdaten erfasst.
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Daten sammeln
Im Südpolarmeer sammeln die Fachleute nach Angaben des Instituts Daten zu Ozeanströmungen, Meereis und Kohlenstoffkreislauf. Die Langzeitmessungen seien Grundlage für das „Verständnis der polaren Prozesse“. Darauf beruhten Klimavorhersagen. Nach der Expedition im Weddellmeer wird die „Polarstern“ Forscher von der Neumayer-Station III abholen. Die „Polarstern“ wird mit einer kleinen Gruppe Forschender Ende April in Bremerhaven erwartet.