Oldenburg Darf ich „Gesundheit“ sagen, wenn jemand niest? Halte ich einer Frau beim Restaurantbesuch die Tür auf – und wie schaffe ich es dabei, trotzdem als erster den Raum zu betreten? Um Fragen wie diese ging es am Montagnachmittag im Oldenburger Kulturzentrum PFL.
Bei der zweiten Veranstaltung von NWZ -AZuBi (Arbeit-Zukunft-Bildung) in diesem Jahr erklärte die Benimm-Trainerin aus Hamburg, Sabina Blecken, den Auszubildenden von 21 Ausbildungsbetrieben, wie gutes Benehmen in der heutigen Zeit aussieht.
„Gesundheit“ zu wünschen, lernten die jungen Leute, komme noch aus der Zeit der Pest. Man wünschte nicht dem anderen, sondern sich selbst Gesundheit. Heute sei dies auch als Wunsch für das Gegenüber eigentlich nicht mehr üblich – es sei denn, der andere sei offensichtlich krank, erklärte Blecken.
„Wichtig ist, dass ich authentisch bleibe", riet sie den Auszubildenden. „Wenn ich mich mit einer Regel überhaupt nicht identifizieren kann,ist es besser, sie nicht zu befolgen, als sie mit hochgezogenen Augenbrauen zu beachten“, sagte sie.
Mit den Auszubildenden Simon Huntemann (19) und Nina Meyerholtz (20) demonstrierte sie – mit sich selbst als Tür – wie Mann und Frau ein Restaurant betreten. Dass der Mann dabei vorausginge, sei ein Relikt aus Zeiten, in denen es für eine Frau nicht überall sicher war. Schwierig wurde das für die jungen Leute vor allem, wenn sich die Tür nach innen öffnet. Am elegantesten ist da: Der Mann geht vor, hält die Tür für die Frau auf, diese macht zwei Schritte hinein und wartet, bis wiederum der Mann vorgehen kann.
Bei all diesen Regeln komme es darauf an, mit wem man es gerade zu tun habe. „Wenn ich mit der Königin von England Latte Macchiato trinke, lecke ich nicht meinen Löffel ab“, sagte Blecken.
Sina Remmers, Auszubildende bei der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), hält Benehmen für wichtig: „Im Alltag brauche ich viele Regeln vielleicht nicht, aber für geschäftliche Kontakte ist es schon wichtig, sie zu kennen“, fand sie.
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