Wildeshausen - Ein Bauzaun grenzt das 7696 Quadratmeter große Grundstück am Huntetor von der Straße ab. Es gibt keinen Sichtschutz, so dass die Passanten verfolgen können, was auf dem Rewe-Grundstück in Wildeshausen passiert. Der Supermarkt ist seit Tagen geschlossen, der Bagger hat begonnen, das erste der beiden Gebäude – den alten Getränkemarkt – abzureißen. Das passiert nicht im Hauruck-Verfahren, sondern die verschiedenen Baustoffe werden gleich an Ort und Stelle getrennt, unter anderem Holz, Metall, Dämmstoffe und Steine.

Den geplanten Rewe-Neubau hatten viele Bürger schon vor einigen Jahren erwartet, nachdem im April 2016 das benachbarte Gasthaus Wolters abgerissen worden war. Auf dieser Fläche erweitert Rewe künftig sein Parkplatzangebot auf 91 Stellplätze. Eine Hecke soll den Parkplatz von der Straße abgrenzen

Während Aldi über zwei Supermärkte in der Kreisstadt verfügt und die Kunden während der Bauphase an der Harpstedter Straße auf die Filiale an der Dr.-Dürr-Straße ausweichen konnten, muss Rewe auf die umliegenden Märkte in Vechta, Garrel, Ahlhorn oder auch Bassum verweisen. Die Mitarbeiter in Wildeshausen haben die Waren aus dem Supermarkt am Huntetor ausgeräumt. Die etwa 15 000 Produkte wurden in andere Märkte integriert.

32 Beschäftigte sind nach Angaben von Rewe von der vorübergehenden Schließung des Marktes betroffen. Sie würden bis Ende des Jahres, wenn der neue Rewe Markt in Wildeshausen eröffnet werden soll, möglichst wohnortnah in anderen Filialen arbeiten. Einige würden das „Sabbatical-Angebot“ des Unternehmens nutzen und eine Auszeit nehmen.

Waren der Supermarkt und der Getränkemarkt bislang in zwei Gebäuden untergebracht, werden sie künftig unter einem Dach vereint. Hinzu kommt wieder ein 100 Quadratmeter großes Café. Das wird von der Bäckerei Weymann betrieben, die im Vorjahr mit Blick auf den Rewe-Neubau ihr Geschäft an der Westerstraße geschlossen hatte. Insgesamt wird der neue Markt um knapp 300 Quadratmeter größer als der alte und verfügt über 1625 Quadratmeter. Das Sortiment wird auf 17 000 bis 18 000 Produkte erweitert. Dazu gehört auch ein kleines Non-Food-Sortiment des täglichen Seminars.


Im Zuge des Neubaus wird am Huntetor auch eine barrierefreie Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer gebaut. Ferner muss die Zufahrt der gegenüberliegenden Tankstelle an die Zufahrt zum Supermarkt angepasst werden

In den vergangenen Jahren sorgten die Planungen für den Supermarkt immer wieder für Diskussionen. Ein Aspekt war die Anordnung des Gebäudes. Manches Ratsmitglied hätte es lieber gesehen, wenn die Baulücke am Huntetor geschlossen worden wäre und die Parkplätze hinterm Gebäude angelegt würden. Andere Kommunalpolitiker halten die Lage des Marktes am Eingang der Innenstadt für so bedeutend, dass sie ein mehrstöckiges Gebäude bevorzugt hätten: im Erdgeschoss der Supermarkt, darüber Wohnungen.

Christoph Koopmeiners Redaktion Wildeshausen