WILDESHAUSEN - Eigentlich haben die gut 25 ehrenamtlichen Helfer, die Paletten, Regale oder Pakete tragen, für ein Erinnerungsbild kaum Zeit. „Bis Sonntagabend wollen wir den Umzug der Tafel vom ehemaligen Kasernengelände zur Diakonie Himmelsthür abgeschlossen haben“, sagt Martina Zahl, die Vorsitzende des Vereins Wildeshauser Tafel. Als Jörg Arendt-Uhde, Regionalgeschäftsführer der Diakonie Himmelsthür, am Sonnabend die „neuen Nachbarn“ mit Blumen begrüßt, legen sie im Umzugsstress gern eine Pause ein.
Nach mehr als zweijähriger Suche hat die Ausgabestelle der Tafel im „Haus Friesland“ auf dem Gelände der Diakonie eine neue Bleibe gefunden. Am 21. Dezember vergangenen Jahres war der unbefristete Mietvertrag unterzeichnet worden (dieNWZ
berichtete). Seitdem wurde die ehemalige Küche im „Haus Friesland“ umgebaut. „Zahlreiche Wildeshauser Betriebe haben uns unterstützt“, berichtet Zahl, „und entweder günstige Preise gemacht oder Leistungen kostenfrei erbracht.“ Gleichwohl habe die Tafel insgesamt 10 000 Euro in den Umzug investiert – alles aus Spenden.Himmelsthür-Hausmeister Dieter Knobloch sei stets für die Mitarbeiter der Tafel da gewesen, bedankt sich Zahl für den herzlichen Empfang. Mehrere Regalmeter, drei Kühltruhen, Tresen und etliche Transportboxen sowie Gefriergut wurden an den neuen Standort transportiert und aufgebaut. Unterstützung kam dabei auch von Sportlern des SC Wildeshausen.
Die Bedingungen für die Lebensmittelausgabe der Tafel seien nun ideal. Insgesamt stehen 300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung – fast doppelt so viel wie zuvor. „Endlich haben wir Heizung und warmes Wasser“, sagt Zahl. Die Wege im Gebäude, etwa zu den Kühlräumen, seien deutlich kürzer. Außerdem stehe ein Lastenaufzug zum Keller zur Verfügung. Die Caféteria der Himmelsthür darf für Mitarbeiterbesprechungen genutzt werden.
Bis zum Ende des Ausbaus der Heilstättenstraße fahren die Kunden die Tafel über die Dr.-Klingenberg-Straße an. Die Fahrzeuge können auf dem großen Mitarbeiterparkplatz abgestellt werden. „Alle Kunden haben einen Lageplan erhalten“, erklärt Zahl. Da bislang kein Hinweisschild aufgestellt werden konnte, werden in den kommenden Wochen Ehrenamtliche die Kunden einweisen. An diesem Donnerstag, 7. April, öffnet erstmals die Ausgabestelle im „Haus Friesland“. Neu sind die Öffnungszeiten von 14 bis 18 Uhr.
Die Bewohner der Himmelsthür und die Mitarbeiter freuen sich auf die neuen Nachbarn, so Arendt-Uhde. Tafel und Diakonie verbinde das gleiche Anliegen. Das Ziel, möglichst viele Bürger aufs Gelände der Himmelsthür zu bringen, entspreche dem Wunsch der Einrichtung, sich weiter zu öffnen. „Das Gelände wird interessant belebt“, meint der Regionalgeschäftsführer. „Jeder Tafel-Besucher ist für uns ein Öffentlichkeitsarbeiter, der daheim von der Himmelsthür berichtet.“