WILDESHAUSEN - Die Wildeshauser Tafel besteht zwei Jahre und ist so aktuell wie am ersten Tag. Im kommenden April wird sie mit ihrer Ausgabestelle vom ehemaligen Kasernengelände in die frühere Küche der Diakonie Himmelsthür umziehen.

Nachdem im Januar 2009 vom Bundesvorstand Deutsche Tafel e.V. grünes Licht gegeben worden war, ging – nach über einem Jahr Vorlauf – am 19. März 2009 die Wildeshauser Tafel an den Start, dank der treibenden Kraft ihrer Gründungsmitglieder. Zu ihnen gehörten: Martina Zahl, 1. Vorsitzende, Thomas Trüper, 2. Vorsitzender, Ute Basener, Schriftführerin und Manuel Bunk, Kassenwart.

Martina Zahl erklärte damals: „Eine Gesellschaft ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und nur wenn ihre Mitglieder lernen, auch die Schwächeren zu unterstützen und zur Verantwortung im Rahmen einer Gesellschaft zu stehen, nur dann funktioniert soziale Verantwortung nachhaltig.“

Martina Zahl, hauptberuflich Konrektorin an der Hunteschule sowie deren Leiter Thomas Trüper hatten beobachtet, dass Kinder ohne Frühstück in die Schule kommen. Also machten sie sich dafür stark, unterstützt durch Wildeshauser Unternehmer, durch die Freie Christengemeinde und durch den Frauenverein, die Idee einer Tafel in der Kreisstadt zu verwirklichen. Der Unternehmer Wolfgang Rixen stellte das ehemalige Offizierskasino auf dem Gelände der Wittekindkaserne zur Verfügung und die Stadt das Citymobil, so dass Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs transportiert werden konnten.

Nach dem Grundsatz „Lebensmittel für eine Münze – anfangs 1 Euro für Erwachsene, 50 Cent für Kinder (inzwischen angehoben auf 2 Euro und 1 Euro) – werden Obst, Gemüse, Brot und Backwaren, Gefriergut und anderes an Bedürftige verteilt, immer donnerstags in der Zeit von 13 bis 17 Uhr. Der Anspruch muss durch einen offiziellen Bescheid einer Sozialbehörde, zum Beispiel für Wohngeld oder Rente, nachgewiesen werden.


Der Leitsatz der Tafel lautet nach wie vor: „Essen, wo es hingehört“. Auf ihrer Internetseite kann jeder die stattliche Zahl der Sponsoren ablesen, die die Tafel-Arbeit tatkräftig unterstützen. Einen weiteren Impuls wird die Wildeshauser Tafel bekommen, wenn sie im kommenden April die ehemalige Küche auf dem Gelände der Himmelsthür bezieht. Großzügige Räumlichkeiten stehen ihr dann zur Verfügung wie Verwaltungsraum, Austeilungsstelle, begehbare Kühlanlagen und Sozialräume. Kostenlos haben Wildeshauser Firmen die notwendigen Umbaumaßnahmen und die Grundreinigung durchgeführt. An die 75 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stehen auch in Zukunft bereit, die schwierigen Lebensumstände der inzwischen 2000 Bedürftigen etwas zu mildern, darunter 700 Kinder.