WILDESHAUSEN - Nach dem Willen ihrer Gründer soll die Wildeshauser Tafel am 15. März ihre Arbeit für Bedürftige in der Region offiziell aufnehmen. „Wir benötigen die Unterstützung von vielen“, sagte Vorsitzende Martina Zahl, die am Dienstag gemeinsam mit weiteren Mitgliedern den Verein vorstellte. Es gehe darum, soziale Verantwortung wahrzunehmen, meinte Gründungsmitglied Wilhelm Schilling. Er wies darauf hin, dass in Niedersachsen jedes sechste Kind unterhalb der Armutsgrenze lebe.
Die Initiative zu der Tafel kam aus der Freien Christengemeinde sowie der Hunteschule, wie Schulleiter Thomas Trüper erklärte. Dort sei die unzureichende Versorgung mancher Kinder aufgefallen. Nach langer Vorbereitungsphase liege seit Dezember die offizielle Genehmigung des Berliner Bundesverbandes vor, berichtete Schilling. Mit den benachbarten Tafeln habe sich der Verein über die regionale Zuständigkeit verständigt. Man wolle sich demnächst bei allen Geschäften in Wildeshausen und umzu vorstellen und Lebensmittel erbitten. Bislang sei geregelt, dass die Wildeshauser Tafel Waren von den Discountern Lidl und „aktiv“ sowie von „Famila“ erhalte.
Die noch nicht abgelaufenen Lebensmittel werden im ehemaligen Casino der Wittekindkaserne an Bedürftige ausgegeben. Dazu sei ein Berechtigungsantrag erforderlich. Man werde aber niemanden abweisen: „Jeder, der sich in der Schlange anstellt, hat einen Grund, sich anzustellen“, sagte Martina Zahl.
Unternehmer Wolfgang Rixen stelle das frühere Casino für mindestens fünf Jahre zur Verfügung. Vier Wildeshauser Handwerksbetriebe helfen bei der Einrichtung. Benötigt würden aber noch stabile, neuwertige Regale und Kühltruhen auf Rollen.
Bürgermeister Dr. Kian Shahidi sprach von einem „Leuchtturm-Projekt“ für Wildeshausen. Allein die organisatorischen Vorarbeiten seien erheblich gewesen. Die Tafel erhält das alte städtische City-Mobil. Shahidi will bei den Haushaltsberatungen einen Vorschlag machen, damit die Tafel auch Fördermittel aus dem Stadtsäckel erhalte.