WILDESHAUSEN - „Wunderbar, bitte ein Foto“, rief Günter Schifft, als er gemeinsam mit Peter Güth, Walter Rykena und Thomas Bendfeldt aus dem Fahrerteam auf die Ladefläche des „Sprinters“ kletterte. Die Zufriedenheit war allen anzusehen. Nach langer Wartezeit konnte die Wildeshauser Tafel im Beisein von Helfern und Sponsoren am Dienstag ihr neues Kühlfahrzeug für Lebensmitteltransporte in Empfang nehmen.
„Bereits seit Gründung der Tafel sparen wir für das Kühlfahrzeug“, erläuterte Vereinsvorsitzende Martina Zahl. Bislang habe die Tafel Kühlwaren in einem Kühlanhänger oder speziellen Boxen transportiert. „Viele unserer großen Spender lassen das aber nicht mehr zu.“ Sie fürchteten offenbar, dass die „Kühlkette“ unterbrochen werde. Hinzu komme, dass die Touren immer länger würden. Zwar werden die meisten Lebensmittel von Spendern im Umkreis von 50 bis 100 Kilometern abgeholt. „Wir fahren aber auch schon einmal gut 250 Kilometer, etwa zu einem Feinkosthersteller in Dissen“, erklärte Zahl. Da sei der neue Wagen sicherer.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes-Sprinter 313 CDI mit „Tiefkühlkoffer“. Da Mercedes-Benz bundesweit zu den Sponsoren der Tafeln gehöre, liege der Fahrzeugpreis bei rund 40 460 Euro. Den Schlüssel übergab Matthies Nordloh vom Oldenburger Unternehmen Rosier. Aus dem Kreis der Sponsoren waren unter anderem vertreten Ekhard Kuck und Wolfgang Kirsch (Lions-Club Oldenburger Geest), Rita Lessel und Doris Hauth (Inner Wheel), Marcel Nordhausen (Round Table Delmenhorst), Manfred Sander (Volksbank Wildeshauser Geest eG), Dieter Brüggmann (ExxonMobil) und Robert Wittkowski (LzO-Regionalstiftung). Auch Bürgermeister Dr. Kian Shahidi gratulierte anlässlich eines kleinen Empfangs.
Zahl bedauerte, dass in der Sommerzeit einige Supermärkte Lebensmittel spendeten, die nicht guten Gewissens an die Kunden weitergereicht werden könnten. Der Tafel entstünden zusätzliche Entsorgungskosten. „Wir haben nun einen Kompromiss mit einem Pferdehof gefunden“, berichtete Zahl.
Das nächste Großprojekt des Vereins steht bereits wieder an: Die Frischluftzufuhr im Keller des Gebäudes der Tafel auf dem Gelände der Diakonie Himmelsthür müsse dringend verbessert werden. „Erst neulich mussten zwei Kompressoren ausgetauscht werden“, so Zahl. Derzeit hole sie Angebote für die Investitionsmaßnahme ein, die aus eigenen Mitteln finanziert werden soll. Bei der Lebensmittelausgabe der Tafel, jeweils donnerstags, werden insgesamt rund 2000 Kunden versorgt, gut die Hälfte davon seien Kinder.