WILDESHAUSEN - Nach dem Vorbild der Berliner Tafel soll in Wildeshausen eine so genannte Tafel für Bedürftige ins Leben gerufen werden. Die Initiative dazu kam aus der Hunteschule – Förderschule Lernen. Noch im vergangenen Jahr machten sich die Initiatoren daran, die notwendigen Schritte für eine Vereinsgründung zu beschreiten, wie Schulleiter Thomas Trüper am Freitag erklärte.
Bereits seit langer Zeit sei Pädagogen und sozial engagierten Wildeshausern aufgefallen, dass nicht alle Kinder in der Kreisstadt so versorgt würden, wie dies wünschenswert sei. Diverse Gruppen, darunter auch Vertreter des Wildeshauser Frauenvereins, hätten sich daher Gedanken über eine gemeinnützige Tafel gemacht. Ursprünglich sollte die Ausgabe gespendeter Lebensmittel bereits in der Weihnachtszeit starten. Doch der Zeitplan sei offenkundig zu ambitioniert gewesen, meinte Trüper. Nun will sich der Verein mit seiner Vorsitzenden Martina Zahl an der Spitze in der kommenden Woche vorstellen.
Unterstützung erhalte die Wildeshauser Tafel vom Unternehmer Wolfgang Rixen, dem Gründer der Privatschule Spascher Sand. Er stellt das einstige Casino der verlassenen Wittekindkaserne als Domizil zur Verfügung. Bei der Jahreshauptversammlung des Frauenverereins am Freitag meldeten sich spontan zwei Frauen, die mithelfen wollen, berichtete Vorsitzende Brigitte O. Kaiser.
„Die Stadt will den alten Kleinbus zur Verfügung stellen“, kündigte Trüper weiter an. Bürgermeister Dr. Kian Shahidi hatte bereits in seinem Grußwort zum Jahreswechsel die Wildeshauser aufgefordert, sich Gedanken zu machen, „wie wir den sozial bedürftigen Menschen helfen können, (...) die sich einfache Lebensmittel nicht mehr leisten können.“
Ziel der Tafeln in Deutschland ist es, dass alle qualitativ einwandfreien Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Bedürftige verteilt werden. Die Tafeln helfen so diesen Menschen eine schwierige Zeit zu überbrücken. Als älteste Tafel in Deutschland wurde 1993 die Berliner Tafel e.V. gegründet. Vor kurzen nahm in Ratingen (Nordrhein-Westfalen) die 800. Tafel ihre Arbeit für bedürftige Mitbürger auf. Im Landkreis gibt es unter anderem eine Tafel in Hude.