Wilhelmshaven/Oldenburg - Die Deutsche Bahn AG wird den Ausbau der Bahnstrecke Wilhelmshaven-Oldenburg samt Elektrifizierung so schnell wie möglich vorantreiben. Das versicherte am Montag der Konzernbevollmächtigte der DB AG für Niedersachsen und Bremen, Ulrich Bischoping, im Wilhelmshavener Rathaus.
Vertreter der Bahn und der Nordwest-Bahn diskutierten mit Repräsentanten aus Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund. Auslöser für die Gesprächsrunde war eine Protestnote der Region zu den Beeinträchtigungen vor allem des schienengebundenen Personennahverkehrs durch die Bauarbeiten an der Strecke.
In diesem Jahr wird es im November noch zwei zehntägige Vollsperrungen der Strecke geben. Danach sei der zweigleisige Ausbau der Strecke auf den Teilstücken Varel-Jaderberg sowie Hahn-Rastede samt Ertüchtigung des Untergrundes abgeschlossen. In 2013 soll ab dem 25. Februar der moorige Untergrund zwischen Jaderberg und Hahn verfestigt werden. Dafür wird die Strecke in den Nächten von dienstags auf mittwochs, donnerstags auf freitags und freitags auf sonnabends jeweils von 18.15 bis 5.45 Uhr sowie an mehreren Wochenenden voll gesperrt. Diesen Bautakt habe man mit Blick auf die Bedürfnisse des Güterverkehrs gewählt, so Michael Körber von der DB Netz AG.
Während 2013 bereits wieder 85 Prozent des Personenverkehrs ermöglicht werden könne, rechne er für 2014 mit so gut wie keinen Einschränkungen, sagte Bischoping. Seriöse Prognosen für 2015 – dann soll der Ausbau der Strecken Sande-Varel und Rastede-Oldenburg beginnen – seien erst 2015 möglich.
Die Deutsche Bahn will prüfen, ob der Ausbau des Stücks Sande-Varel der Bahnstrecke Wilhelmshaven-Oldenburg schneller erfolgen kann, wenn entlang des Gleisstranges eine Baustraße errichtet wird. Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagte die Unterstützung seiner Behörde zu. Bei den Sanierungen der Strecke im Bereich Varel und Rastede hat die Bahn die Baulogistik über das Gleis abgewickelt. Dadurch wird dieses für Personen- und Güterzüge blockiert.
Bis zum Jahresende will die Bahn die Planfeststellungsunterlagen für die Bauabschnitte 4 (Sande-Varel) und 1 (Rastede-Oldenburg) fertig haben. Für den besonders umstrittenen Bauabschnitt 4 (Oldenburg-Rastede) wage Bischoping aufgrund des Klagerisikos gar keine Zeitprognose. Bevor nicht auch die Durchfahrt Oldenburg ausgebaut ist, sei an eine Elektrifizierung der Gesamtstrecke nicht zu denken.