Scharrel - Das Traditionsunternehmen Griendtsveen aus Scharrel, das zu den führenden Rohstofflieferanten für die Erden-Industrie gehört, hat jetzt auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen das „Responsible Produced Peat“ (RPP)- Zertifikat bekommen, das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es steht für verantwortungsvoll gewonnenen Torf. Zur Feierstunde war auch Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbands Garten (ZVG) erschienen, der in seiner Ansprache betonte, dass der Rohstoff Torf vor allem im professionellen Gartenbau unverzichtbar sei.

Das Zertifizierungsverfahren RPP ist auf Initiative der niederländischen Regierung entwickelt worden: Als Stiftung organisiert, haben verschiedene Mitglieder aus Umweltverbänden, Wissenschaftler sowie Vertreter aus dem Gartenbau und der Torfindustrie viele Jahre daran gearbeitet. Basierend auf einer Studie der Universität Wageningen – eine der weltweit wichtigsten wissenschaftlichen Institutionen im Bereich Umweltwissenschaften – welche die Unverzichtbarkeit des Rohstoffs Torf für den Gartenbau belegt hat, ist es das Ziel der Stiftung, die Torfgewinnung zu optimieren, um negative Auswirkungen auf die Biodiversität und das Klima abzuwenden. Damit zukünftig lebende Moore geschützt werden, dürfen ausschließlich vorgeschädigte – bereits trocken gelegte Moore – für den Torfabbau genutzt werden. Außerdem müssen die Flächen nach dem Abbau wieder vernässt und zu lebenden Mooren renaturiert werden. So entstehen aus zuvor stark degenerierten „toten Mooren“ über den Umweg Torfabbau wieder funktionierende Ökosysteme.

Auch wenn es sich bei RPP um eine niederländische Initiative handelt, war das Projekt von Beginn an zur Schaffung eines internationalen Zertifizierungssystems für den Markt torfbasierter Kultursubstrate angelegt. Auch einige deutsche Substrathersteller wollen sich von dieser unabhängigen Stiftung zertifizieren lassen.

Als eines der ersten torfabbauenden Unternehmen in Deutschland hat die Griendtsveen AG nun das begehrte Gütesiegel für seine Torfabbaufläche in der Esterweger Dose erhalten. Im feierlichen Rahmen mit Vertretern zahlreicher Verbände, Umweltorganisationen und Industrievertretern nahm es Vorstand Guus van Berckel auf der IPM in Essen entgegen.