Wittmund Im vergangenen Jahr hat man für sie geklatscht. Jeden Tag kümmern sich deutschlandweit viele Gesundheits- und Krankenpfleger um Menschen, die ihre Hilfe benötigen. Dabei wird für sie der Stress nicht weniger, Fachkräfte sind gefragt und manchmal auch Mangelware.
Im elften Jahr fand somit das Projekt Schüler übernehmen eine Station (SüS) in Wittmund statt. Vom 14. Januar bis gestern kümmerten sich 36 Auszubildende, die sich übrigens jeden Tag testen ließen, in der Gesundheits- und Krankenpflege um die Patienten und die dankten es ihnen. „Ich fand das so wunderbar, wie sich einige gefreut haben“, unterstreicht Katharina Kranz. Die 21-Jährige absolviert ihre Ausbildung in der Aller-Weser-Klinik in Verden. Alle 29 Frauen und fünf Männer, die jetzt in Wittmund tätig waren, besuchen die Gesundheitsschule in Osterholz-Scharmbeck, mit der die Wittmunder Klinik kooperiert. Auch Katharina Kranz hat es nie bereut, dass sie nach ihrem Abitur die Ausbildung absolviert hat. „Der Umgang mit Menschen macht Spaß“, sagt sie. Dabei sind alle Auszubildenden in einer Zeit angefangen, in der Corona gerade in den Startlöchern steckte. Aber wie Friederike Janßen und Katharina Kranz berichten, Angst vor dem Virus hatten sie nicht. „Aber am Anfang, als es noch keine Impfung gab, war da die Sorge, Familienmitglieder anzustecken“, erklärt Katharina Kranz, deren Vater aufgrund einer Krebserkrankung immungeschwächt war. „Klar, wäre es für uns auch schöner, ohne Mundschutz zu arbeiten“, fügt ihre Mitschülerin hinzu. Aber die jungen Erwachsenen haben sich daran gewöhnt. Von den 50 Schülern, die zusammen mit den beiden 2019 angefangen haben, sind 36 geblieben. Nicht immer lag es an der Pandemie, für viele sei der Beruf einfach nicht die richtige Wahl gewesen, berichtet die Fachlehrern Ulrike Glaser.
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„Insgesamt könnte das Image in der Pflege aber besser sein, wir müssten vielmehr werben auch über die sozialen Medien“, sagt Friederike Janßen. Denn Krankenschwestern und Pfleger zu sein bedeute mehr, als sich nur um kranke Menschen zu kümmern. „Es geht auch um die Gesundheit, deren Erhaltung und um Prävention“, unterstreicht die 22-Jährige.
In den 14 Tagen, in denen die beiden die Stationsleitung übernommen haben, haben sie vieles gelernt. „Das Projekt dient vor allem dazu, Kompetenzen zu erlangen und eigenverantwortlich zu agieren“, sagt Ulrike Glaser von der Pflegeschule, die die Schüler vor Ort betreute.
Vollkommen eigenverantwortlich übernahmen die Auszubildenden alle Abläufe. Alleingelassen wurden sie aber bei Fragestellungen natürlich nicht. „Das ist für uns auch immer spannend, unser Baby, die Station abzugeben“, erklärte Stationsleiter Thomas Tischer. Er hatte für die Schüler aber nur lobende Worte. „Es war toll zu sehen, wie sich die Pfleger zusammengefunden haben und alles organisierten. Von mir aus können alle bleiben“, so Tischer. Denn er weiß: „Das wichtigste an der Ausbildung ist es, den Beruf zu erleben.“