Bad Honnef /Frankfurt Morgens im Dunkeln aus dem Haus, und abends nach Feierabend ist die Sonne schon wieder längst untergegangen – im Herbst und Winter ist vom Garten nicht viel zu sehen. Dabei hat er durchaus noch seine Reize, auch wenn die meisten Pflanzen verblüht und die Blätter von den Bäumen gefallen sind. Mit Lichteffekten kann er stimmungsvoll in Szene gesetzt werden.
„Für viele Hausbesitzer ist in der dunklen Jahreszeit der erste Handgriff, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen, das Anschalten der Gartenbeleuchtung“, sagt Birgit Hammerich, Gartenarchitektin im Bund deutscher Landschaftsarchitekten. „Erst dann fühlen sie sich wirklich wohl.“
Ganzheitliches Konzept
Damit der Außenbereich jederzeit gut zur Geltung kommt, empfiehlt sich ein ganzheitliches Beleuchtungskonzept. Dazu sollte man sich den Garten genau anschauen. Und besonders schönen Pflanzen in Szene setzen, meint Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Als Beispiel nennt er eine helle Baumrinde oder ein immergrünes Gehölz. Auch einen Gartenteich oder eine andere Wasserfläche könnte man hervorheben.
Test mit Taschenlampe
„Einige wenige Akzente zu setzen, ist meist reizvoller als den gesamten Garten auszuleuchten“, sagt Henze. Dabei kann man getrost erst einmal mit einer Taschenlampe ausprobieren, wie ein Objekt wirkt, wenn es von unten oder von der Seite, direkt oder indirekt angestrahlt wird. Zu einem Blickfang werden Objekte wie ein Holzdeck am Teich, Stufen oder Mauern, wenn sie mit LED-Lichtstreifen unterleuchtet werden.
Szenarien vorplanen
Um den Wechsel der Jahreszeiten, aber auch verschiedene Stimmungen zu begleiten, lassen sich sogar verschiedene Szenerien planen und programmieren, erklärt Gartenarchitektin Hammerich. So kann man für einen lauen Sommerabend eine romantische Beleuchtung wählen. Für Festlichkeiten oder auch für die Weihnachtsdekoration sind dann andere, lebhaftere oder besinnliche Szenerien möglich. Der Vorteil einer vorausschauenden Planung ist, dass die Gartenbeleuchtung technisch gleich mit in die übrige Gartengestaltung integriert werden kann.
Weniger ist mehr
Es gibt genügend flexibel einsetzbare Leuchtelemente, die jeweils bei Bedarf eingesetzt werden können. Gerade in der Vorweihnachtszeit sind jede Menge Dekorationen im Angebot. Bunte und blinkende Lichter, stilisierte Weihnachtsmänner, Rehe und Hirsche, manchmal sogar mit Musik unterlegt. Wie man den Außenbereich gestaltet, ist natürlich Geschmackssache. Aber weniger ist oft mehr.
Stimmungsvolle Deko
„Einige wenige weihnachtliche Akzente, die vom Haus aus gut zu sehen sind, wirken meist stimmungsvoller als eine übertrieben bunte Deko“, meint Hammerich. Eine dezente Lichterkette um einen malerischen Baum gewickelt, kann viel zur weihnachtlichen Vorfreude beitragen. Und sie muss nach dem Fest nicht unbedingt abgenommen werden. „Es gibt mitwachsende Lichterketten mit LED-Leuchten, die sich dem Baumwuchs anpassen.“
Ganzjährig leuchten
Die meisten Leuchtmittel für den Garten eignen sich für Sommer und Winter. „Warmweißes Licht wirkt angenehm und schont Insekten“, sagt Iris Vollmann von Brancheninitiative Licht.de. LED sind gut geeignet, weil sie nicht zu heiß werden und somit auch in der Nähe von Pflanzen platziert werden können.
Solarlampen sind zwar aus energetischen Gesichtspunkten ideal, haben aber im Winter durchaus ihre Schwächen, wenn sie tagsüber nicht genügend Sonnenenergie speichern können. „Es gibt einige sehr gut und häufig weniger gute Modelle, da sollte man beim Kauf genau hinschauen“, rät Vollmann. Und auch der Standort im Garten spielt eine Rolle.
Rücksicht auf Nachbarn
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Grundsätzlich sollten die Lichtquellen im Garten nicht zu hell und möglichst dimmbar sein. Das ist nicht nur für die eigenen Augen angenehm, sondern schont auch die Nerven der Nachbarn, sagt Vollmann. Gerade in dunklen Nächten könnte eine grelle, vielleicht sogar noch blinkende Gartenbeleuchtung schnell zur Belastung werden.