Lässt sich aus den alten Stühlen aus dem Familiennachlass etwas machen? Kann aus der verstaubten Holztruhe, die viele Jahre im Schuppen ein tristes Dasein gefristet hat, ein Schmuckstück werden? Wie werden die wiederaufgearbeiteten Schätze in Kombination mit modernen Möbeln wirken?
„Möbel mit Vergangenheit haben Zukunft“
Ganz gleich, ob es sich um antiquarische Schnäppchen vom Flohmarkt handelt oder um besondere Erbstücke aus dem Familienbesitz: Auch bei Möbeln hat das Thema Nachhaltigkeit und, was kann ich von meinen Vorfahren noch verwerten, inzwischen einen großen Stellenwert.
Die ausgebildeten Möbeltischler und Restauratoren Carsten Smid und Matthias Ganske aus Wardenburg-Tungeln setzen auf den besonderen Charme alter Hölzer und Materialien. „Möbel mit Vergangenheit haben Zukunft“, beschreiben sie ihre Firmenphilosophie. In einem Expertentipp geben die beiden Fachmänner der Firma Avard, die sich seit 30 Jahren mit Antiquitäten, Restaurierungen und Fassmalerei beschäftigen, Auskunft zur Restauration historischer Möbel. „Wir bemühen uns mit unserer Erfahrung und unserem Fachwissen, die Seele und Ausstrahlung jedes einzelnen Stückes hervorzuholen beziehungsweise zu bewahren“, so Matthias Ganske.
Nach welchen Aspekten sollte man entscheiden, ob sich eine Restauration lohnt?
Carsten Smid: Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und raten grundsätzlich, den Fachmann zu fragen, bevor man alte Möbel zersägt. Das Nachfragen kostet nichts, kann sich aber im Nachhinein als ausschlaggebend herausstellen. Mit heutiger Technik lässt sich von dem Mobiliar schnell ein Foto machen, das man per WhatsApp an den Restaurator zur Anfrage schickt. Am besten ist es, gleich mehrere Fotos von innen und außen aufzunehmen. So kann der Fachmann seine Entscheidung treffen und dem Kunden eine erste Mitteilung machen. Bei Besichtigung kann man dem Kunden erläutern, was gemacht werden muss und die Kosten ziemlich genau festlegen. Es kann dann durchaus auch mal etwas günstiger werden. Die Bandbreite der historischen Möbel reicht von kleinen Schatullen über Vertiko bis hin zu großen Dielenschränken.
Auf welche Besonderheiten ist zu achten?
Matthias Ganske: Wir prüfen, ob eine Vollrestauration oder eine Konservierung oder nur eine Reinigung für das Objekt erforderlich ist. Das hängt vom allgemeinen Zustand ab. Es gibt neue, billige Holzmöbel, die halten fünf bis sieben Jahre gut und sind spätestens nach 20 Jahren verschwunden. Auf der anderen Seite gibt es bis 250 Jahre alte Antiquitäten, die halten noch ewig und brauchen nur entstaubt und mit Pflegemittel behandelt werden. Die Pflege ist ohnehin sehr wichtig. Die Restauration ist heutzutage mehr als vor einigen Jahren ein großes Thema. Es gibt unzählige Schätze in den Häusern, im Keller, auf dem Boden oder in Stallungen und Scheunen. Die Wohnungen werden kleiner und ein aufbereitetes Möbelstück setzt Akzente.
www.avard.de