Zetel Am 3. Dezember 1517 wurde der „Zeteler Frieden“ zwischen Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Lüneburg, Graf Johann V. von Oldenburg und Edzard, Graf von Ostfriesland, geschlossen. Der Vertrag, der die „Sächsische Fehde“ beendete, wurde vor 500 Jahren feierlich in Zetel beurkundet. Das ist ein Grund zum Feiern: Die Gemeinde Zetel lädt zur Feierstunde zum 500. Jubiläum des Zeteler Friedens am Sonntag, 3. Dezember, in die St.-Martins-Kirche ein.
Antje Sander klärt auf
Beginn ist um 16 Uhr. Die Historikerin Professor Dr. Antje Sander vom Schlossmuseum Jever wird einen kurzen Vortrag über die „Sächsische Fehde“ halten. Die Veranstaltung wird musikalisch mit zeitgenössischer Renaissance-Musik umrahmt. Zur Veranstaltung erscheint außerdem eine kleine Festschrift.
Am 3. Dezember 1517 wurde in Zetel ein blutiger und jahrelanger Krieg der Ostfriesen gegen die Sachsen und deren Koalitionsheer – die so genannte „Sächsische Fehde“ – durch den „Zeteler Frieden“ endgültig beigelegt. In einer Urkunde wurden gegenseitige Zahlungs- und Abtretungsverpflichtungen und der Wille zum Frieden schriftlich fixiert.
Grenzen neu gezogen
Mit dem „Zeteler Frieden“ wurden die territorialen Grenzen zwischen Ostfriesland und Oldenburg neu gezogen. Zetel fiel endgültig an Oldenburg. Jever kam für eine Interimszeit unter ostfriesische Herrschaft.
Am 500. Jahrestag möchten die Gemeinde Zetel und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde an diesen Friedensvertrag der Verbündeten Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg und Graf Johann V. von Oldenburg mit ihrem Gegner Graf Edzard I. von Ostfriesland erinnern.
Der Veranstaltungsort, die Sankt-Martins-Kirche, und die musikalische Umrahmung der Feierstunde durch Gaby Menzel werden die Gäste in die Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit entführen. Professorin Dr. Antje Sander wird die historischen Ereignisse jener Zeit aufleben lassen.
An den Friedensverhandlungen hatte im Auftrag des Herzogs Heinrich auch der Lizenziat Johann Furster teilgenommen und an der Ausarbeitung des Vertrages mitgewirkt. Johann Furster hatte in Bologna studiert und war Lizenziat beider Rechte – des weltlichen und des kirchlichen. Er hatte erst kurz vor den Verhandlungen in Celle die Stelle als Kanzler des Herzogs Heinrich angetreten.
Die Gemeinde Zetel freut sich, neben den Vertretern der Oldenburgischen und Ostfriesischen Landschaft mit den Brüdern Günter Köhn aus Seelze und Gerd Köhn aus Jever direkte Nachfahren des Lizenziaten zur Feierstunde in der Sankt-Martins-Kirche begrüßen zu dürfen und über diese Familienchronik eine Brücke in das 16. Jahrhundert schlagen zu können.