Cloppenburg - Auf die Frage, ob Männer und Frauen unterschiedlich ein Bürgermeisteramt ausfüllten, antwortete der Kandidat der CDU, Neidhard Varnhorn, mit einem ganz klaren „Nein“. Seine Gegenkandidatin, Christiane Priester für ein „Buntes Cloppenburg“, dagegen mit einem „Ja“ und begründete dieses mit der Feststellung, dass Frauen und Männer unterschiedlich seien. Frauen agierten anders und hätten einen anderen Blickwinkel auf die Dinge. Daraufhin relativierte der Kandidat mit einem verschmitzten Lächeln sein kategorisches Nein.
Erstes Duell
Es war der erste öffentliche Schlagabtausch der Kandidatin und des Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Cloppenburg. In der Volkshochschule (VHS) folgten 16 Interessierte der Diskussion in Präsenz unter der Leitung von Direktorin Kathrin Würdemann, weitere 25 waren von zu Hause zugeschaltet.
Priester legte Wert auf die noch stärkere Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen, und regte die Einrichtung eines Bürgerrates an. „Wir können viel erreichen, wenn wir Menschen an Entscheidungsprozessen mehr beteiligen“, sagte sie.
Gegenteilige Meinung
Varnhorn dagegen hält nicht viel von einem zusätzlichen Gremium. „Die repräsentative Demokratie hat sich bewährt“, stellte er fest und verwies auf die im Vorfeld von politischen Entscheidungen geführten Gespräche mit Fraktionen und Gruppen. Außerdem plädierte er dafür, mit den Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen.
Beide machten deutlich, dass sie zur Neutralität verpflichtet seien. Priester betonte, dass sie sich als Unabhängige, unterstützt von SPD und Grünen, um das Amt bewerbe. „Aber als SPD-Mitglied“ warf ihr Gegner ein. Sie wolle, wie auch immer der Rat zusammengesetzt sein werde, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Mitgliedern aufbauen.
Varnhorn hat einen „Jour fix“ im Kopf, einen festen Tag, an dem alle Gruppen- und Fraktionssprecher zusammenkommen, um die Politik voranzubringen. Beide waren sich einig: Demokratie lebe von Kompromissen, Ziel müsse die beste, tragfähigste Lösung sein. Der CDU-Kandidat plädierte für eine autofreundliche Fahrradstadt. Pendler aus dem Umland seien auf das Auto angewiesen. Priester betonte, dass die Mobilität eng mit dem Klimaschutz verbunden sei und forderte den Ausbau der Fahrradwege.