Tonndeich - Sie ist das Wahrzeichen für das Stadtviertel Tonndeich schlechthin, die Kopperhörner Mühle, die an der Mühlenstraße steht, wo auch sonst. Im Sinne der politischen Gliederung der Jadestadt ist Tonndeich kein eigener Stadtteil, sondern ein Stadtviertel. Genauer gesagt eines von sechs Stadtvierteln, die zum Stadtteil Heppens gehören. Und Heppens gehört zum Stadtbereich Mitte.
Aber zurück zur Kopperhörner Mühle, die 1839 gebaut wurde und somit älter ist als die sie umgebende Stadt Wilhelmshaven. Der Gallerieholländer mit Windrose wurde als Pell- und Mahlmühle erbaut und steht an einem historischen Mühlenstandort, dessen Geschichte sogar bis in das Jahr 1547 zurückreicht. So gesehen ist das aktuelle Problem der Kopperhörner Mühle zwar nur ein Wimpernschlag in ihrer langen Geschichte, aber durchaus wichtig für ihren Fortbestand. Nachdem die Kopperhörner Mühle Anfang der 80er-Jahre restauriert und ein neues Mahlwerk sowie entsprechende Müllereimaschinen eingebaut wurden, um ihre Funktionsfähigkeit wieder herzustellen, übernahm 1999 der Kopperhörner Mühlenverein die Betreuung und den Betrieb des seit 1922 im städtischen Besitz befindlichen historischen Bauwerks. Doch seit April 2018 ist die Galerie des Galerieholländers wegen Einsturzgefahr gesperrt und sie ist es immer noch, wie Ruth Hartmann, die Vorsitzende des Kopperhörner Mühlenvereins berichtet. „Es fehlt das Geld für die Sanierung und wohl auch das nötige Personal“, sagt sie. Seit 2018 werde nun schon über eine Finanzierung der nötigen Sanierungsarbeiten für dieses Kulturdenkmal diskutiert. Zwar hatte der Rat der Stadt im vergangenen Jahr 200.000 Euro für die Sanierungsmaßnahme bewilligt, doch es passierte erstmal nichts.
Dieses Jahr dann stimmte der Rat einer zweiten Begutachtung der Bausubstanz zu, damit weitere Fördergelder beantragt werden können. Inzwischen liege das Gutachten eines Bauingenieurs für historischen Mühlenbau vor, wie die Vorsitzende des Mühlenvereins berichtet. „Es gibt Feuchtigkeitsprobleme im Mauerwerk, weil es innen zum Teil einfach nur mit Wandfarbe gestrichen ist. Der Fußboden ist kaputt. Auch Dach und Fenster befinden sich nicht mehr in einem guten Zustand. Der Gutachter meint, die gesamte Galerie muss aus Eichenholz wieder neu gebaut werden.“ Doch geschehen sei immer noch nichts. Nur die Bausubstanz verfällt derweil immer mehr. Der rund 30 Mitglieder zählende Mühlenverein hat weder die finanziellen noch die personellen Kapazitäten, diesen Verfall aufzuhalten.
Aktuell sei zwar Winterpause und die Mühle könne darum sowieso nicht besichtigt werden, so Ruth Hartmann. Doch im Frühjahr soll die Kopperhörner Mühle wieder für Führungen und Veranstaltungen geöffnet werden. Und beim Mühlentag am Pfingstmontag wolle man natürlich gerne wieder mit dabei sein. Der Verein hoffe, dass bis dahin vielleicht sogar schon ein paar Arbeiten erledigt sind. Ob bis dahin die neue Galerie fertig ist, sei derzeit mehr als fraglich.