Navigation überspringen
nordwest-zeitung

Oldtimermarkt in Rastede In diesem Fiat saß Schauspieler Heinz Rühmann am Steuer

Erhard Drobinski
Entspannte Atmosphäre beim Oldtimermarkt in Rastede.
Bildergalerie

Entspannte Atmosphäre beim Oldtimermarkt in Rastede.

Erhard Drobinski

Rastede - Der Fiat Topolino Weinsberg, Baujahr 1938, den Schauspieler Heinz Rühmann besaß, dazu die Ledermützen, die er und seine Frau getragen hatten, oder auch der Lloyd Alexander Frua aus Bremen, von dem nur 49 Stück gebaut wurden und jetzt nur noch sechs für den Straßenverkehr zugelassen sind – sie waren nur einige besondere Schätze beim 16. Sommerfest des Old- & Youngtimer-Club Rastede am Samstag und Sonntag. Rund 700 Fahrzeuge füllten nicht nur den Kögel-Willms-Platz, sondern auch die Oldenburger Straße, die zum Teil als Durchgangsstraße gesperrt war.

Wirtschaftswunderzeit

Im Fokus der Präsentation der Oldtimer standen Kleinwagen der Wirtschaftswunderzeit der 50er und 60er Jahre. „Anders als die großen Wagen, die sich kaum einer leisten konnte, waren die kleinen Autos in der Zeit nach dem Wiederaufbau jederzeit sichtbar. Es sind eigentlich unscheinbare Fahrzeuge, die aber jeder kennt“, beschreibt Werner Lüken, Vorsitzender des Old- & Youngtimer-Club, den Grund für den diesjährigen Schwerpunkt. Marken wie Fiat, NSU, Zündapp, Lloyd oder auch Isetta fanden sich auf der Ausstellungsfläche und entlang der Oldenburger Straße ebenso wie VW, BMW, Ford und weitere Marken. Neben den Pkw fanden auch einige ältere Motorräder und Fahrräder mit Hilfsmotor den Weg nach Rastede. Die Aussteller kamen größtenteils aus dem norddeutschen Raum, aber auch Oldtimerbesitzer aus Mecklenburg-Vorpommern hatten den Weg nach Rastede für dieses Treffen auf sich genommen.

Charity-Rundfahrten

Dass auch der Fiat von Heinz Rühmann präsentiert werden konnte, war einem Zufall zu verdanken. „Ich habe von dem Fahrzeug gehört und konnte Kontakt zu dem Besitzer aufnehmen“, erzählt Werner Lüken. Dieser war bereit, das Auto hier zu präsentieren. „Vom Wert her stehen hier Millionen Euro herum“, macht Vorstandsmitglied Rainer Düringen deutlich, wie teuer einige der in Rastede gezeigten Fahrzeuge sein dürften. Dazu zählte auch ein Ford Baujahr 1931, an diesem Wochenende das älteste Auto auf der Ausstellung.

Während am Samstag eine Ausfahrt und Charity-Rundfahrten im Ort auf dem Programm standen (die hier eingenommenen Gelder kommen in vollem Umfang den Jugendfeuerwehren der Gemeinde Rastede zugute), stand am Sonntag die Präsentation der Oldtimer (mindestens 30 Jahre alt) und Youngtimer (mindestens 25 Jahre alt) im Mittelpunkt. Dazu hatten die Geschäfte am Sonntag ab 13 Uhr geöffnet. „Heute haben die Männer Zeit, sich in Ruhe die Fahrzeuge anzuschauen, während gleichzeitig die Frauen ungestört shoppen können“, merkte Werner Lüken an.

Besondere Atmosphäre

Für Sönke Carstens, der zusammen mit seiner Mutter und seiner Freundin das Treffen besuchte, standen die Automobile im Mittelpunkt. „Ich bin ein Fan von Oldtimer-Traktoren, habe hier aber schon ein paar tolle Sachen gefunden. Schön ist es, Autos zu sehen, die meine Eltern auch früher hatten, wie den VW-Käfer.“ Er war zum ersten Mal bei dieser Ausstellung und sein Eindruck ausgesprochen positiv: „Hier wird viel geboten und es herrscht eine besondere Atmosphäre auch dadurch, dass die Oldenburger Straße jetzt eine Fußgängerstraße ist.“ Mit dieser Form der Präsentation von alten Fahrzeugen hebt sich Rastede von anderen Oldtimer-Treffen ab. Möglich machten die Ausstellung auch Sponsoren, wie Werner Lüken betonte. Dazu bedankte er sich bei der Rasteder Bevölkerung, die für diese Veranstaltung Einschränkungen habe hinnehmen müssen.