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nordwest-zeitung

Wettbewerb in Bad Zwischenahn 400 Schwimmer wagen sich „Quer durchs Meer“ – und haben sichtlich Spaß

Erhard Drobinsiki
Warten auf den Startschuss: die 400 Quer-durchs-Meer-Teilnehmer.
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Warten auf den Startschuss: die 400 Quer-durchs-Meer-Teilnehmer.

Erhard Drobinski

Bad Zwischenahn - Für die über 400 Teilnehmenden zählte zumeist die geschwommene Zeit nicht. Bei der Veranstaltung „Quer durchs Meer“ am Samstag in Bad Zwischenahn stand vor allem der Spaß und die Überwindung des eigenen Schweinehundes im Mittelpunkt. Dennoch gab es hier und da einen humorvollen Seitenhieb, so von Bürgermeister Henning Dierks, der sich zum dritten Mal daran beteiligte. „Das Schwimmen mit unserem Kurdirektor Dr. Norbert Hemken ist zu einem kleinen Klassiker geworden, den ich heute gewonnen habe“, stellte er zufrieden fest.

Zum 12. Mal fand das Langstrecken- und Freiwasserschwimmen auf dem Binnensee statt. Die 400 Starterplätze waren nach Anmeldebeginn innerhalb von 38 Minuten belegt, insgesamt 580 Personen wollten hier mitmachen. „Wir haben die Grenze von 400 Personen gezogen, weil die beiden Schiffe nicht mehr Personen nach Dreibergen zum Start übersetzen können“, so Ralf Zimmermann von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Bad Zwischenahn. Er organisiert mit insgesamt 140 weiteren DLRG-Helfern aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum dieses Event, an dem Schwimmer aus dem gesamten Bundesgebiet und den angrenzenden Niederlanden teilnehmen. Gut 20 Boote, Kajaks und auch Stand-Up-Paddler waren an diesem Tag auf dem See im Einsatz, um für die Sicherheit zu sorgen.

Hervorragende Bedingungen

Die Bedingungen waren an diesem Tag für alle hervorragend. Warm und sonnig, Windstärke 3 und vor allem keine Blaualgen auf dem Meer. Die Teilnehmer nahmen die Bedingungen insgesamt positiv wahr. Der Sieger der Veranstaltung, Andreas Stein aus Petersfehn, fand die Bedingungen super: „Heute hat es hier total Spaß gemacht und ich bin persönliche Bestzeit geschwommen.“ Nach 42 Minuten und 20 Sekunden hatte er die 3,2 Kilometer lange Strecke bewältigt. Für ihn war es die sechste Teilnahme und bereits der dritte Sieg. Auf den weiteren Plätzen folgten Thomas Exner aus Leer und Veit Hoppe aus Bückeburg. Sie lobten wie die anderen auch die gute Organisation. „Hier geht es sehr familiär zu. Man fühlt sich richtig aufgehoben“, merkte Veit Hoppe an, der zum zweiten Mal am Start war und über seinen dritten Platz völlig überrascht war. Als schnellste Frau stieg Anja Nieuwenhuizen aus den Niederlanden in der Zeit von 50 Minuten und 20 Sekunden aus dem See.

Von Bürgermeisterwette zum Aushängeschild

Als „Bürgermeisterwette“ vor zwölf Jahren mit 70 Teilnehmern gestartet, hat sich die Veranstaltung „Quer durchs Meer“ zu einem Aushängeschild für die Gemeinde Bad Zwischenahn entwickelt, wie die Verantwortlichen um Zimmermann betonen. Von Anfang an war die DLRG mit eingebunden und nutzt das „einmalige Spektakel“, so Dr. Norbert Hemken, um auf die Wichtigkeit der Schwimmfähigkeit aufmerksam zu machen. „Es ist eine Aktiven-Veranstaltung, bei der Sport und Bewegung zusammenkommen und was nicht nachgemacht werden kann, da dieses Meer einmalig ist“, so der Kurdirektor. Die Notwendigkeit, Schwimmen zu lernen und es auch stärker in den Mittelpunkt zu stellen, wurden durch die jüngsten Ertrunkenen-Zahlen, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurden, deutlich.

Für Klaus Wolf und Dr. Arno Schilling, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn, hatte sich am Samstag zum ersten Mal die Perspektive geändert. Beide hatten das „Bürgermeisterschwimmen“ ins Leben gerufen und waren an diesem Samstag zum ersten Mal nicht aktiv dabei. In den vergangenen Jahren war Klaus Wolf mit seinen heute 85 Jahren jeweils der älteste Teilnehmer gewesen. Dieses Mal war der älteste Starter 75 Jahre, die älteste Starterin 70 Jahre alt.