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nordwest-zeitung

Siedlerfest in Cäciliengroden Gewitter stoppt das Besenwerfen – aber nicht den Spaß

Annette Kellin
Erika von der Gruppe „Girlpower“ hatte beim Besenwerfen den Wurf.
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Erika von der Gruppe „Girlpower“ hatte beim Besenwerfen den Wurf.

Annette Kellin

Cäciliengroden - Das hat es beim Siedlerfest in Cäciliengroden noch nie gegeben: Das traditionelle Besenwerfen am Samstagnachmittag, bei dem die Gruppen in bunten Kostümen und in feuchtfröhlicher Partylaune mit gut bestückten Bollerwagen durch die Straßen von Cäciliengroden ziehen, musste aufgrund des schweren Gewitters abgebrochen werden. „Wir bedauern das sehr, aber Sicherheit geht vor“, sagte der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Cäciliengroden Ingo Duin.

Samstag, halb Zwei: Im Minutentakt treffen auf dem Karl-Marx-Platz die Teilnehmer der verschiedenen Gruppen ein, die zum Besenwerfen gegeneinander antreten wollen. Wummernde Bässe hallen über den Platz, Partymucke dröhnt aus den vielen Bollerwagen.

Anwurf von Erika von „Girlpower“

Was die Besenwerfer eingepackt haben? Neben der partytauglichen Musikanlage jede Menge Snacks und eine bunte Mischung aus Bier, Schnaps, Sekt und Cocktails. Bei einigen Wagen gab’s auch Spaßartikel wie Seifenblasen, Luftballons oder Konfetti. Insgesamt 69 Gruppen (von 70 angemeldeten) mit jeweils sieben Leuten traten an, immer als Doppelpack.

Punkt zwei Uhr nahm Erika von „Girlpower“ den ersten Besen in die Hand, zielte und pfefferte den Besen ein ordentliches Stück die Straße entlang. Danach ging es Wurf für Wurf durch die Straßen. Eine Security achtete darauf, dass die Werfer nicht zu dicht aufeinander folgten, damit sich durch die fliegenden Besen niemand verletzte.

Dumpfes Grollen kündigt Gewitter an

Die Stimmung war fröhlich-ausgelassen, viele tanzten schon zu Beginn auf den Straßen. Gegen drei Uhr setzte dann der Regen ein. Der konnte den meisten Gruppen noch nichts anhaben, auch wenn viele nach kurzer Zeit bereits klitschnass waren. Andere hatten sich mit Regenschirmen oder Regenponchos vorbereitet.

Die Gefahr meldete sich durch dumpfes Grollen, wuchs zu einem schweren Gewitter an, sodass die Vorstandsriege kurz nach vier die Reißleine zog: „Viel zu gefährlich, die Leute suchen Schutz unter Bäumen, nutzen Regenschirme, das ist alles viel zu unsicher, die Leute müssen von der Straße“, hieß es. Die Entscheidung traf überall auf Verständnis. Abends wurde dennoch im Zelt kräftig gefeiert und am Sonntag ging das 86. Siedlerfest mit einem großen Flohmarkt und dem Kinderfest weiter.

An diesen Tagen wurden von etlichen Anwohnern übrigens die eigens eingestellten Mitarbeiter der Gemeinde Sande vermisst, die den ruhenden Verkehr kontrollieren, denn an etlichen Stellen wurden die Straßen so zugeparkt, dass größere Einsatzfahrzeuge wohl Schwierigkeiten bei der Durchfahrt gehabt hätten.

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