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nordwest-zeitung

Wohnraumnot auf der Insel Aus ehemaligem Fuhrbetrieb auf Juist soll Dauerwohnraum werden

Stefan Erdmann
Der ehemalige Fuhrbetrieb im Ist-Zustand: links der Altbau der Familie Munier, mittig der neue Trakt und rechts die alten Stallungen.

Der ehemalige Fuhrbetrieb im Ist-Zustand: links der Altbau der Familie Munier, mittig der neue Trakt und rechts die alten Stallungen.

Stefan Erdmann

Juist - Der Fuhrbetrieb Munier ist schon seit einigen Jahren von Juist nach Baltrum umgesiedelt und das Grundstück wurde von der letzten Inhaberin Inka Munier an die Betreiber vom Strandhotel Kurhaus verkauft. Im Inselmuseum fand jetzt ein gut besuchter Informationsabend statt, wo es um die Vorstellung der Pläne ging, was auf dem Grundstück in der Störtebekerstraße entstehen soll. „Der Rat befasst sich im Moment damit, die Sache soll aber nicht im Dorf entschieden werden, daher sind wir heute hier im Ortsteil Loog,“ so Bürgermeister Dr. Tjark Goerges.

Gemeinde will weiteren Wohnraum

„Wir möchten es als Personalhaus für unsere Mitarbeiter nutzen, denn immerhin beschäftigen wir 65 Leute“ so Mehment-Serkan Yedikule, der das Strandhotel Kurhaus führt. Die Zimmer oben im Hotel, die noch für Mitarbeiter genutzt werden, sollen dann zur Vermietung an Gäste genutzt werden, erklärte er. Man verschließe sich nicht dem Wunsch der Gemeinde nach extern vermieteten Wohnraum, allerdings müsste dann größer gebaut werden, da diese Wohnungen zusätzlich zu dem des Eigenbedarfs gebaut werden müssen.

Daher hatte der mit der Planung betraute Architekt Reinhard Schneider aus Norden gleich vier verschiedene Entwürfe ausgearbeitet und stellte diese nun vor. Schon zu Beginn war erkennbar, dass sich die Variante mit zwei Vollgeschossen und darauf einem Dachgeschoss bei den Loogstern nicht durchsetzen lässt, weil das Gesamtobjekt dann zu wuchtig und störend im Ortsbild vom Loog wäre.

Acht Millionen Euro kostet das Vorhaben

Schneider stellte zudem fest, dass sich das Kurhaus durch die Bebauungsplan-Festsetzung von Mitarbeiterwohnungen für das Hotel und weiterem Dauerwohnraum dem „Diktat des Rates“ beugt, der gültige Bebauungsplan lege den Bauteppich genau fest und der nun in Planung befindliche vorhabenbezogene Bebauungsplan regelt schon im Vorfeld, wie es auszusehen hat.

„Ich bin kein Investor, ich bin Hotelier“, stellte Yedikule nochmal klar. Ohnehin spreche man hier von den teuersten Personalunterkünften, die ihm je untergekommen seien: „Schon für das Grundstück mit einem alten Haus, einem neuen Wohntrakt und heruntergekommene Stallungen haben wir einen hohen Preis bezahlt, mit dem geplanten Neubau wird sich alles bei sieben bis acht Millionen Euro einpendeln.“ Ohne Gelder aus einem Förderprogramm des Landes zur Schaffung von Dauerwohnraum auf den Inseln sei das Projekt nicht zu machen.

18 Wohnungen plus zwei Zimmer sollen entstehen

Bei der vorgestellten und an diesem Abend favorisierten Variante würden insgesamt 18 Wohnungen plus zwei Zimmer entstehen. Auch bei den weiteren Plänen für das Strandhotel ließ Yedikule eine Katze aus dem Sack: „Ich will auf Juist baldmöglichst das erste Fünf-Sterne-Hotel auf einer der Inseln haben. Wenn alles klappt, schon ab November.“Yedikule drängte Rat und Verwaltung, nun zügig Entscheidungen zu treffen, immerhin habe er den Antrag bereits vor zwei Jahren gestellt und zum Herbst hin müsse mit den Abrissarbeiten für die Stallungen begonnen und mit der Bodenplatte begonnen werden.

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